Montag, 30. März 2020

Abenteuer im hohen Norden



Frost’s blaue Augen ziehen mich in seinen Bann. Er ist ein so außergewöhnliches Tier; wie auch Stormer, sein braunäugiger Bruder und all die anderen Hund, die uns hier oben mit freudigem Bewegungsdrang auf unseren Schlitten durch eine der Hochebenen Lapplands ziehen.
Uns, das sind zwei meiner Freunde, Lars und Harald, ich, zwei Holländer und Dante, unser junger, symathischer Guide.


Es hat minus 8 Grad und der permanent leichte Aufstieg verlangt auch von uns körperlichen Einsatz. Mit einem Bein, abwechselnd, schieben auch wir den Schlitten mit an.

Mir ist warm.
Die Hunde legen sich ins Geschirr und es ist unglaublich, mit welchem Vorwärtsdrang sie uns seit unserem Aufbruch am Morgen vor gut zwei Stunden vorwärts bringen.

45 Kilo zieht jeder meiner vier Hunde. Vorneweg die Kleineren; der triebige Leithund „Custer“ und der treue „Suspect“ an seiner Seite, dahinter die zwei stämmigen Sibirian Huskys „Frost“ und „Stormer“ mit ihren kräftigen Schultern und großen Pfoten. 



Oft sinke ich beim schieben dort ein, wo die Vier noch gut auf dem Firn gut laufen können.
Es ist eine helle Freude, dem Vierer-Gespann zuzusehen, sie zu unterstützen, gemeinsam das Gelände zu durchqueren.
Die Sonne glänzt silbern hinter der dünnen, tiefliegenden Wolkendecke, die alles um uns herum in ein bläuliches Grau tüncht. Wir sind gerade über die Baumgrenze aufgestiegen und für mich sieht es jetzt hier wie in der Antarktis aus. Ein unendliches Schneemeer, leicht ansteigende Hügel flankiert von schroffen Gebirgszügen, über deren Scharten der Wind den Schnee ins Tal bläst.



Allein die in Sichtnähe regelmäßig aneinendergereihten, roten X-e, die Schlechtwetter-Markierung für Skietourengänger und Hundeschlitten-Gespanne, weisen auf eine angelegte Route hin. 
Dem Kungsleden, dem Königspfad, wie diese beliebte Strecke hier genannt wird.
Aber wir haben Glück, sind in einer Neben-Saison unterwegs und so stoßen wir heute wie auch in den folgenden Tagen kaum auf andere Menschen.


Glück haben wir auch, dass wir trotz des weichen Neuschnees oft entlang einer Motorschlitten-Spur ziehen können, die die Tagesetappen-Camps verbindet. Ranger versorgen die Camps mit Brennholz und anderem nötigen Materialien. Das macht es auch für die Hunde etwas leichter, die noch zu Anfang mit vollem Proviant schwer beladenen Schlitten voranzubringen.


Back to the roots

Während es für die Hunde das selbstverständlichste der Welt ist, sich hier zu bewegen, merke ich, welche Gefühle und Gedanken allmählich in mir aufsteigen; kein Handyempfang jetzt und die nächsten Tage, zu erwartende Tagestemperaturen im zweistelligen Minusbereich, Schneetiefen von durchschnittleich zwei Metern unter mir und die nun folgenden 200km durch mir unbekanntes Gelände…
Ein Abenteuer? 
Ja, zwar ein kalkulierbares und nicht wirklich gefährlich, aber in dieser Kombination meinem Gefühl nach wieder einmal etwas völlig Neues, Unbekanntes, Aufregendes… ein richtiges Abenteuer!


Wir machen in einer Senke eine kurze Rast. Der Schnee-Anker ist in den Boden gestampft, der Schlitten liegt auf der Seite; sonst würde so manches Gespann aufgrund der Ungeduld der Hunde ohne seinen menschlichen Passagier weiterziehen. Die sind nicht zu bremsen, die vierbeinigen Jungs und Mädels.


Meine Leithunde hingegen sind erfahrene Guides, legen sich bei jedem Halt sofort in den Schnee und dösen während Frost und Stormer auf der Stelle treten und es nicht für nötig empfinden, sich etwas zu erholen. Ich graule sie, kuschle ihr Fell und quatsche ihnen liebevoll die Ohren voll. Sie drücken sich an mich, nutzen jede Chance auf Wärme und Zuneigung. 

Keiner der Hunden droht zu schnappen oder wendet sich ab. Von Anfang an schloss ich meine „Bande“, wie jeder Andere von uns auch, sein „Team“ sofort ins Herz. Was auch nicht schwer fällt bei deren Schönheit, ihrer Zutraulichkeit und ihren faszinierenden Augen.

Sofort war mir klar: Du hast jetzt die Verantwortung für sie, bist dafür zuständig, dass es ihnen gut geht und dass Sie diese Tour unbeschadet und ohne Verletzungen überstehen!

Das allein ist schon ein tolles Gefühl und diese Aufgabe eine Ehre für mich - denn schließlich begleiten und ermöglichen sie mir, diesen Traum wahr werden zu lassen. Mein Team… wow ;0)

Nach einer Tagesetappe: Hunde
angeleint an einer langen Kette.
In früher Dämmerung erreichen wir das erste Camp. Ein Wirtschafter lebt dort, hält die Schlüssel parat und bei ihm kann man im Notfall auch wichtiges erwerben… wie die vergessene Zahnpasta oder das Dosenbier für die Sauna später.
Aber zuerst heißt es erst einmal die Hunde einzeln auszuspannen und an eine lange Kette anzuleinen, mit der Axt gefrorene Fleischwurst in 26 gleiche Stücke zu zerteilen und als Snack schon mal an die Hunde zu verfüttern. 
Während die einen von uns sich zur nahegelegenen Wasserstelle aufmachen und das Eis aufhacken, um mehrere befüllte Kanister davon zum Lager zurückzuziehen beginnen Andere, Feuerholz zu hacken.
"Amundsen" Lars auf Kurs.
Mit dem Feuerholz wird der Ofen in der Blockhütte angeschürt und Wasser aufgesetzt.

Heißes Wasser ist oberste Priorität und Anfang eines jeden Camp-Aufenthaltes.
Große Fleichblöcke werden zerhackt und mit kochendem Wasser übergossen, zum abendlichen und morgentlichen Futter der Hunde.
Die Sauna in der nahe gelegenen Nebenhütte wird eingeschürt und Wasser zum aufgießen und duschen abgefüllt und schließlich auch der langersehnte Cafee oder Tee aufgebrüht.

Stormer und Frost, die zwei Wheeldogs.
Dann, wenn das Feuer brennt und das Wasser kocht und nachdem die Hunde gefüttert sind, kehrt allmählich Ruhe ein und es zieht schon bald der Duft eines köstlichen Abendessens durch den urigen, mit Kerzen sperrlich beleuchteten Raum; denn Dante, unser Guide ist ein wahrhaft großartiger Koch und ließ sich nicht lumpen, was unsere Verpflegung anging.

Wir richten unser Lager in den Stockbetten her, gehen vor die Tür und bewundern den Sternenhimmel, dieses absolute Stille und halten Ausschau nach dem Phänomen, dass ein Jeder hier so sehnlichst hofft zu sehen… der grüne Schimmer des Polarlichtes. Doch leider vergebens.

Suspect - immer am lächeln ;0)
Aber es gibt nichts, was die Stimmung am Ende eines solchen Tages trüben könnte. Im Gegenteil; zu später Stund machen wir drei Freunde uns auf in die Sauna.
Bier, gute Gespräche, Aufgüsse und ab und an nackt und dampfend hinaus in die absolute Kälte - und dann wieder rein zur nächsten Runde. Traumhaft.

Die ersten Sonnenstrahlen wecken auch die ersten Gedanken in uns… die Hunde!

Schnell eingeschürt und Wasser für das Futter und den morgendlichen Tee oder Cafee aufgesetzt. Es folgt die erste Streichel-Runde mit den flauschigen Kumpanen. 
"Haraldson" und seine Jungs
Ein jeder von Ihnen hat sich über Nacht eine Kuhle in den Schnee gedrückt, in denen sie bis zu den morgendlichen Sonnenstrahlen ausgeharrten.
Das Thermometer zeigt mins 15 Grad.
Eisig - aber schön ;0)

Nach dem Frühstück, dem Säubern der Hütte und dem Verstauen des Gepäcks in den Schlitten spannen wir die Hunde wieder in ihr Geschirr. 
Voller Tatendrang und Vorfreude jaulen und bellen sie schon wieder ungeduldig, bis die Bremsen gelöst und sich die Schlitten wieder in Fahrt setzen - dann schlagartige Ruhe - nur das Hächeln der Hunde und das knarzen des tiefgefrorenen Schnees unter den Kuven. 
Noch werfen die morgentlichen Sonnenstrahlen ein warmes, oranges Licht auf die Schneefelder. 


Intensität

Kungsleden, Lappland
Die Natur ist hier so intensiv, die Luft so frisch und das „Sein“ mit den Hunden so lebendig. Ich genieße die Ruhe, den Rhytmus der Pfoten, die Wärme unter den vielen Schichten der Kleidung in dieser unwirklichen Landschaft. 
So einfach - so schön!

Allmählich kristalisieren sich die einzelnen Charakter- und Wesenszüge der verschiedenen Hunde heraus.
Ein jeder auf seine Art Besonders. Gemüt, Verhalten, Rang, Fell, Blicke… was für besondere Tiere, wenn man bedenkt, was sie im Vergleich eines „Wohlstandshundes“ zu fressen bekommen, täglich leisten, unter welchen Bedingungen sie die Nächte und Tage verbringen und in den Gespannen trotzdem 12 und 13 Jährige eingebunden sind. 

Die morgendlichen und abendlichen Rituale wiederholen sich in den nächsten Tagen. In den Stunden, in denen wir unterwegs sind, zieht die Sonne ihre niedrige Bahn entlang des Horizontes.

Fühlen sich hier Pudelwohl: Sibirie
n und Alaska-Husky's.
Verzaubert von der Landschaft genießen wir jedem Augenblick auf’s Neue.
An jedem der folgenden Tage ist die Begeisterung grenzenlos. 

Langsam nur verändern sich die Konturen der Schneebedeckten flanken, während wir stundenlang in Schweigen gehüllt nur unseren Hunden und den Winden lauschen, während wir durch die Täler streifen. 

Leider bekommen wir weder Rentiere noch Elche zu Gesicht und auch das Sagenumwobene Polarlicht bleibt uns in den Nächten verborgen.

Am fünften Tag, nachdem uns eine langezogene Passage abwärts aus den Hochebenen wieder in niedrige Gefielde führte, erreichen wir viel zu schnell unser letztes Camp, 
Die PickUps mit den Anhängern für die Hunde und die Schlitten warten schon auf uns und uns wird klar, dass dieses Abenteuer jetzt zu Ende ist – Wohlbehalten, überwältigt von dem Erlebten, fasziniert von den Eindrücken und verliebt in die Hunde, die uns so viele Kilometer durch diese Hochebene Nordschwedens begleitet haben – der atemberaubende Kungsleden.

Tom Freiwah

Die Drei im Eis... einfach coole Typen ;0)
Best Friends - bis zum nächsten "Mascha" - schon klar - aber bis dahin... ;0)

Dienstag, 8. Januar 2019

“Pedal maniac” oder “Welcher Irrsinn reitet mich?”

Radsport begeistert! ... oder macht wahnsinnig...

Mehr oder weniger - denn ich gehöre auch nicht unbedingt zu Denjenigen, die sich in ein Rad-Stadion oder am Rande der Tour de France oder der Giro Italia stellen würden - zum zusehen...
Aber die Faszination im Allgemeinen liegt wohl an den Facetten der Fortbewegung:

Muskelkraft, Ausdauer, Wille, Taktik.
Landschaft, Teerband, Hightech-Sportgerät, Rennfieber
Widrige Umstände, Höhenmeter, Bergpässe, Abfahrten, Hochgeschwindigkeits-Etappen
Kämpfen, Schweinehund, verausgaben, Sieg oder Niederlage

Driven by Wadelpower... Stolz, wenn man oben ist ;0)
Das sind so die Parameter im Umriß, um die es in erster Linie geht.

Als Selbstfahrer erlebt man "auf Strecke" dann auch immer wieder auf beeindruckende Art und Weise, wie schnell sich Kilometer an Kilometer reiht, welche beeindruckenden Entfernungen sich nur durch die eigene Kraft der Beine überwinden lassen und welch enorm aufragenden Bergpässe sich auf kurvenreicher Strecke bezwingen lassen.

Wenn man dann Blut geleckt hat, die ersten größeren oder schnelleren Etappen gemeistert hat und die anwachsende Kondition immer weitere Abenteuerausritte zu erreichen lockt, dann hat es einen gepackt - das Bike-Fieber!

Neue Strecken werden in Google-Maps in Augenschein genommen, Entfernungen gemessen, nach interessanten Variationen Ausschau gehalten und in Foren und Blogs neue Ziele und Streckenideen aufgesogen. Die Liste der Augenscheinlichen Ziele beginnt zu wachsen!
So erging es zumindest mir in den letzten Jahren - zaghaft, aber beständig.

Meditation on Wheels – Biketouren
Und dann kam mir der Bericht von der "Rand Imperator" unter die Augen...
650km, von München nach Ferrara!
"Buuuum!"

Jetzt muß man wissen, dass ein "Mengengerangel" nicht so meine Sache ist. Auch steht mir der Sinn nicht danach, Bestzeiten oder Platzierungen hinterherzujagen (was jetzt auch keinen Sinn mehr machen würde).
Meine Stärke aber liegt in der Distanz, der Ausdauer. Psychisch noch mehr wie physisch. Und an meiner Neugier, eigentlich Unmöglich wirkendes am Schopf zu packen und durchzustehen.
So wie den München-Marathon im letzten Jahr. Annehmen, fokussieren, durchziehen, bestehen.
Und ich denke, das Starterfeld wird sich bald auseinanderziehen, so das ein ungestörtes Fahren im eigen Rhythmus möglich ist.
"That's it and that's enough!"
Jetzt ist es Dezember und ich habe lange gehadert.


Das Rennen "Rando Imperator"

Sieht auf den ersten Blick –
doch, ganz schön lange aus...
Start: 4. Mai, 4:30, München Deutsches Museum
Streckenlänge: 650km - puhhh!
Zeit: 43 Stunden (15 km/h Durchschnitt)
Streckenführung: München / Garmisch / Fernpaß (alt) / Reschenpass / Bozen (größerer Zwischenstopp) / Gardasee / Mantua / Ferrara
Lohn: Ruhm und Ehre (und ein Trikot ;0)

Im Dezember habe ich mich angemeldet!

Neulich hatte ich ein Gespräch mit einer Fitness-Trainerin bezüglich "Vorbereitung und Aufbau"; also ein Trainingsprogramm besprochen.
Einen Leitfaden, ein Umriß... denn ich bin wie fast jeder Berufstätig, habe Familie, Verpflichtungen, Termine und auch andere etwaige andere Verhinderungen einzuplanen.
Der Event findet am 4-5. Mai statt – das hört sich noch weit weg an, es sind aber nicht wirklich viele Wochen bis dahin.

Immerhin bin ich nicht alleine, denn über FB habe ich einen Gleichgesinnten "Heroen-Träumer" kennengelernt. Jan. Auch so ein Verrückter.
Natürlich mache ich über das Ganze auch wieder einen Film (was mir auch immer einen Grund gibt, für ein filmisches Ende auch wirklich am Ziel anzukommen;0).
Wollte ihn im Vorfeld schon "Denn Sie wissen nicht, was sie tun" nennen...

Zu meiner Person

Entspannt sieht anders aus... Masse will bewegt werden ;0)
Meine Voraussetzungen. Fakten, Daten ;0)
Mit 200cm bringe ich derzeit noch 112kg auf die Waage.
Alter: 51, 67er Jahrgang
Fit? Geht so derzeit... soll ja besser werden.
Sportliche Errungenschaften über all die Jahre:
Ein paar Halbmarathons, 3 Enduro-Rennen, 
3 Mountainbike-Rennen, einen München-Marathon, einen 100 km Megamarsch, 
einen 6-tägigen / 320km Wanderurlaub, ein paar Distanzfahrten über 140km. 
Mein Bravourstück: Eine spontane 24h / 370 km -After-work-bikefahrt nach Riva del Garda.

Bei dieser Aufzählung reden wir aber über eine Zeitspanne von 30 Jahren ;0)

Naja, darum wird es dann wohl auch Zeit über eine "noch nie dagewesene Herausforderung" in meiner Vita... das sagt sich so einfach ;0)

Hard und Software

Black is beautiful! Mein Radon für meine Mission ;0)
Das Rad: I habe mir vor Kurzem auch endlich dem Zweck angemessen ein taugliches Radon Scarlight Crossbike zugelegt, mit dem ich diese Herausforderung bestreiten werde.
Ein massives Rennrad sozusagen, mit schmalen aber stabilen Reifen und Scheibenbremsen. Graveltauglich, auch durch die Federgabel und mit geradem Lenker mit angebauten Hörnchen.
Ein klassischer Rennradlenker geht mir einfach zu weit runter...
Die 800 Euro Investition erscheinen jetzt Semiprofis geradezu lächerlich – aber auch hier ticke ich eher in Richtung mentaler und physische Stärke, als jedes Gramm leichter teuer bezahlen zu müssen.

Die Ausrüstung: Das einzige, vor was ich wirklich Angst bei der Tour habe, ist mieses feucht-nasses Regenwetter. Ich selbst bezeichne mich eher als "Warmduscher", der zwar bei Bedarf auch die Zähne zusammenbeißen kann – aber die Tour ist ohnehin schon so eine gewaltige Herausforderung... für mich eigentlich nur in trockener Umgebung im Ganzen zu überstehen.
Wechselklamotten wird also ein wichtiges Thema sein.

Ansonsten gibt es noch drei ganz wesentliche Utensilien für mich:
Lampen und Reflektoren um nicht im Straßengraben zu landen, die Actioncams (denn die Doku will ja gefilmt werden ;0) und der MP3-Player gegen Langeweile und Nachtödnis.
Ausreichend "Brennstoff und Löschwasser" ist natürlich selbstredend.

Unscheinbar einsam wirkende Veranstaltung - hahaha ;0)
Die Veranstaltung:
Auf der "Via Claudia" gen Süden... Großartig!
Aber warum bis Ferrara und auch nicht von Augsburg aus? Keine Ahnung, so weit bin ich noch nicht an die historischen Wurzeln dieses Events vorgedrungen.
Aber alles scheint richtig ordentlich organisiert zu sein – sogar Transferbusse von und nach Bozen / Ferrara werden eingesetzt und auch Hotels können im Vorfeld über den Veranstalter gebucht werden.
Positiv überrascht hat mich bei der Anmeldung die Anforderung eines ärztlichen Attestes (einzureichen vor dem Start). Es scheint sich hier bei "Witoor" um wirklich kompetente Veranstalter zu handeln ;0)


Arbeit am Fundament – die Vorbereitung

Schinderei, wie sie sein sollte - wenn genug Zeit dafür wäre...
Gestern hatte ich, wie bereits erwähnt, ein Gespräch mit einer Bekannten, einer Fitnesstrainerin.
Sie arbeitete mir einen Leitfaden mit verschiedenen Workouts und Variationen aus.
Alles, was sich jetzt im Winter in unserem Studio trainieren lässt und welche Kombinationen Sinn machen. Wirklich harter Tobak!!! ;0)

Die kurzen nasskalten Tage laden nicht gerade zum laufen ein. Dennoch versuche ich ein, zweimal in der Woche mindestens Läufe mit mindestens 10 Kilometer zu absolvieren. Ein Problem ist ja auch noch das Gewicht, dass sich über die Feiertage natürlich eher noch gesteigert hat.
Ich peile ein Startgewicht unter 100 Kilo an. Dann wirkt sich die um etwa 10% reduzierte Körper-Masse hoffentlich auch positiv auf einen leichteren Vortrieb aus - besonders bergauf! ;0)


8 Januar 2019

Traumhafte Laufstrecken direkt
vor der Haustüre machen es leichter.
Zweimal die Woche versuche ich jetzt auch zumindest jeweils eine Stunde schweißtreibendes Spinnig zu betreiben und danach noch zusätzliches Bein-Muskel-Training zu stemmen – was nicht jede Woche gelingt.
Monoton aber oho - Treten
auf der Stelle.
Bin ja kein Profisportler.

Dafür aber jeden Morgen kostenlos einstündiges Rumpfmuskel-Training beim (Pferde)Stall misten...
see everything positiv! ;0)

Fasse endlich auch mehr ein Auge auf die Ernährung – Kohlehydratreduziert.

Montag, 19. November 2018

Bike-Test E-MTB Centurion "No Pogo E" R3500


Testbike der Extraklasse
Als eingeschworener Eigen-Muskel-Pedalist kam ich nun doch in die Verlegenheit, die Chance am Bike-Park Geisskopf in Niederbayern endlich einmal selbst das verpönte E-Bike zu testen.

Das heißt nicht irgend eines,
sondern das Centurion No Pogo E,
ausgestattet mit feinster Technik und solider Konstruktion schon im höheren Preissegment angesiedelt - für stolze Euro 5899,- Listenpreis (Stand Herbst 2018)


Der erste Tritt

Hightech und E-Bike-Design
Nach einer kurzen Einweisung (viel gibt es ja eigentlich nicht zu beachten) und neu aufgeladenen Akkus stand also meine ganze Familie und Freunde mit ihren Testrädern vor dem Laden auf Startposition... und dann war folgendes zu beobachten:
Jeder der lostrat und die Route startete hatte sofort ein Grinsen im Gesicht ;0)

Mit einem leisen Surren treibt der Bosch-Motor die Pedale unterstützend an - fühlt sich an wie auf einer Geraden bei starkem Rückenwind mit einem 5kg-Bike.

Der Trail geht teils steil bergauf.
Die Federung auf hart gestellt, die 4 verschiedenen Antriebs-Modi abwechselnd im Test und den Tacho im Auge - da sind bei steilen Passagen selbst16, 18, 20 km/h keine Seltenheit.

Freude macht sich breit und die Lust in Steilkurven bergauf zu treten lässt einen förmlich fliegen.

Mit dem E-Bike bergauf fast so schnell wie normal bergab
Das Handling ist genial, die Haftung perfekt, die Balance ein Kinderspiel.

Wer aber behauptet, da kommt man nicht ins schwitzen, hat so ein E-Bike noch nicht mit der ausreichenden Lust am Endurofahren bergauf getrieben.

Oh doch, da geht was - auch mit kräftiger Unterstützung der eigenen Beinmuskulatur - was für ein Fahrspaß!


Schnell am Gipfel

Die Auffahrt im Bike-Park beträgt 250 Hm auf einer Strecken-Länge von ungefähr 2,5km und wir brauchen dafür nur knapp 2 Minuten länger als man mit dem Lift von der Talstation bis zur oberen Plattform benötigt.
Die Akku-Ladung zeigt einen Strich (von 4) weniger an.
Nun die Elektronik abgeschaltet, Federung frei gemacht und ab geht es im Downhill-Parcour wieder zurück zum Start.

Enduro zum selbertreten

Momentan der Power-Antrieb: Bosch Perfomance Line CX
Die 23kg Bike-Gewicht waren bis jetzt dank des Antriebes nicht zu spüren.
Bergab gibt einem das ausgezeichnete Fahrwerk und die breiten Reifen das Gefühl, mit einer leichten Enduro hinabzurollen. Bestens schlucken die Federelemente die Unebenheiten und Kannten, Wurzeln und Sprünge.
Die soft aufgepumpten Reifen tragen ihres dazu, das Bike sicher auf der Piste manövrieren zu können. Die Scheibenbremsen greifen wunderbar dosiert ein und ein blockieren der Reifen lässt sich so auch in extremen Situationen vermeiden.

Im Rausch der Bodenwellen, Kurven, Zig-zag-Kombinationen und kleineren Sprüngen kommt die Bodenstation schon wieder schnell in Sichtweite.
Und gleich vorbei, wieder in den Parcours, Runde 2 – weil es wirklich so viel Spaß macht!

Stand der Entwicklung

Federung in Ihrem Element
Obwohl die Bikes mit Innovationen und Hightech glänzen, ist das Genre der E-MTB-s doch noch in einem frühen Stadium - und da geht noch was an Entwicklung ;0)

Vielleicht nicht direkt am Fahrwerk, aber auf jeden Fall am Motor, Akku, Bremsen und Co.

Ich bringe nämlich mit meinen 2 Metern Körpergröße und 110kg "Trockengewicht" besondere E-Bike-Erfordernisse in die Waagschale mit ein.

So ist der Motor (Bosch Performance Line CX) bei solch knackigen Auffahrten (und für alles Andere brauche ich nunmal kein E-Bike) eigentlich permanent an seiner Leistungsgrenze und saugt ordentlich Strom.

Der 500er Akku reicht so für nur knapp 1000Hm und ein zweiter Akku wäre damit für mich unverlässlich (nochmal 400 Euro Mehrkosten und 2,5kg Gewicht mehr im Rucksack).

Nur fliegen ist bergab schöner ;0)
Auf längeren und steilen Bergab-Passagen sind bei meinem Gewicht allgemein Scheibenbremsen schon an Ihren Grenzen und quittieren das regelmäßig mit angelaufenen Scheiben und stinkenden Belägen.

Bei dem Mehrgewicht eines E-Bikes wäre eine Doppelscheibenbremse an der Gabel sehr wünschenswert, zumal das Zusatzgewicht ja kein großes Thema sein dürfte.

Haibike verbaut bei seinen 2019er Modellen bereits einen selbstentwickelten, wesentlich stärkeren Motor und in Kombination damit auch einen etwas Leistungsstärkeren Akku (650er).
Ein Schritt in die richtige Richtung, der aber für "Normalos" wie mich noch nicht erschwinglich sind.




Zu guter Letzt, das Fazit

Nutzen konnte ich von den vier Fahrmodi ECO, TOUR, EMTB und TURBO eigentlich nur letzteren. Viel Unterschied habe ich beim durchwechseln zwischen den ersten Beiden und den letzten Beiden auch nicht gespürt.
Cockpit, Zentrale Steuerung und Datenmanagement ;0)
Verhängnisvoll für ungeübte Radler könnte das simple stehenbleiben mit dem Bike sein, wenn dabei noch ein Fuß auf der Pedale ist und leicht nach unten drückt - dann macht das Rad (der Motor natürlich) plötzlich einen kleinen Satz und schiebt das Gefährt gut einen Meter vorwärts...

Was mich erstaunt hat, ist wie leicht sich diese Dinger auf der Geraden auch ohne Motor fahren lassen - auf der Geraden, wie gesagt ;0)

Die Leihgebühr für so ein E-MTB liegen pro (halben) Tag bei 36 /70 Euro. Es stehen etwa 15 solcher toll angelegten Bikeparks in erreichbarer Nähe zur Verfügung, inkl. Akkuwechsel.

Wie gesagt, gegrinst haben wir Allesamt und es war ein herrlicher Spaß.
Natürlich waren wir auch infiziert, durchstöberten das Web erstmal nach Testberichten, Markenseiten, Bikelektüren und begannen Preise und Ausstattungen zu vergleichen...

Letzte Woche habe ich mir dann schließlich ein neues Crossbike gegönnt...
ganz unelektrisch und rein selbst zu pedalieren – als Ergänzung zu meinem ebenfalls relativ neuem, tollen Self-Muscle-Power MTB.

Die Zeit ist noch nicht reif für mich ;0)

Hier der Film zum Bike-Park und EMTB-Test:

Mit einem Klick zum Film

Mittwoch, 14. November 2018

"Das Rad neu erfinden" oder einfach "back to the roots"

Fröhnt man den Annehmlichkeiten des Lebens mit genussvoller Bequemlichkeit, kommt im Leben eines Menschen vielleicht irgend wann einmal der Tag X, an dem er sich dieser selbstverschriebenen "Eingelulltheit" wieder freiwillig entgegenstellt.
Bei mir ist das geschehen.
Ein Prozess.
Ein langsamer, zugegeben, um nicht zu sagen eigentlich mehr ein Paralleluniversum.

Da fahre ich unter der Woche mit meinem großen V6 Automatik im gefühlten Wohnzimmersessel jeden Tag ins Büro, nehme da an meinem Schreibtisch platz, in dessen Reichweite ich alles untergebracht finde, was mich kulinarisch und auch Süßkram-technisch beschwichtigt und blättere in den Arbeitspausen online in "Aktiv-Plattformen" auf der Suche nach der nächsten Wochenendherausforderungen.

Mein ehemaliges Motorrad-Terrain - jetzt werden
die Pässe gestrampelt, wie hier die "Sellarunde".
Abenteuerlich, anstrengend, schweißtreibend, naturverbunden
soll es sein.

An den Wochenenden versuche ich also dann das wieder auszubügeln und meinem Körper energetisch abzuverlangen, was ich unter der Woche im Schongang vermieden habe.


Auspowern heißt das Zauberwort.

Sich spüren, sich selbst fühlen; seinen eigenen Pulsschlag; sein eigenes Atmen, seinem eigenen ringen nach Luft und Kraft.
... und das natürlich in schöner Landschaft, im Grünen, in den Bergen durch verschlungene Täler und über emporhebende Bergpässen.
Einfach, minimalistisch, natürlich... mit dem Fahrrad ;0)

Mountainbike, Crossbike, Rennrad, Trekkiingbike, Gravelbike, Cyclocross...
Wieder eine ganze Liternei, was uns die Industrie da vorgaukelt, unterscheiden zu müssen.

Meine Oma radelte vor 60 Jahren mit ihrem Drahtesel über Feldwege jeden Tag nach München zur Arbeit und wieder nach Hause - knapp 60km, jeden Tag.

Wir heute, so sieht man es, brauchen:
ab km 5 schon spezialisierte Funktionskleidung am Körper
ab km 10 mindestens eine Trinkflasche am Rad
ab km 15 ein streckenspezifisch ausgerichtetes Spezialrad
ab km 20 ein Satellitengestütztes Navigationssystem on board
ab km 25 ein kräfteschonendes E-Bike unterm Allerwertesten...

Ganz so weit ist es vielleicht noch nicht, aber insgesamt ist da schon was wahres dran.
How ever...

Tremalzo - Traumkulisse, Traumpiste 
Aber ganz ehrlich.
Es macht ja auch Spaß zum "in den Bergen" fahren das MTB aus der Garage zu holen - mit Luftgedämpfter Federgabel und Stollenreifen, kurzer Übersetzung und massivem Dickrohrrahmen.

Gebaut um jeder Wurzel zu trotzen, jedes Schlagloch zu meistern, jeden Randstein zu ignorieren, jede Steigung zu besiegen und jedem Piloten die Lizenz zum Schlammwühlen zu verleihen.

Trennt die Streu vom Weizen - die
"pure-muscle-Enthusiasts" und die
"E-ich pfeif noch nebenbei- Biker"
mit Saft für nur knapp 1000Hm - dann ist Schluss Bergauf mit dem 23kg-Geschoss.
Natürliche Auslese auf der Strecke... ;0)

Gipfelstürmer per Pedale - auf alter Militärstraße.

oder...
Das Crossbike aus dem eigenen Fundus zu schieben, wenn es wieder einmal schnell über kleine verträumte Landstraßen und Feldweg-Querverbindungsetappen in Richtung 100km Tagesetappe oder mehr gehen soll.

Leicht, graziel, elegant, mit schneller Übersetzung, Knickpedalen und, wie es sich neumodisch für einen echten Racer gehört, mit Scheibenbremse ausgestattet.

Radsportvereine, Radgruppen in Facebook, Bike-Apps, Bike-Events, Radrennen, Bike-Marathons, Bike-Trail-Anlagen...
alles fährt wieder Fahrrad - so scheint es.

Der E-Bike-Boom bricht Rekorde, die Händler sind für jede Art der pedalistischen Fortbewegungs-Gattung bestens sortiert und das Preisgefüge der ausgeklügelten Hightech-Alu- und Carbon-Esel erreicht extravagant immer höheres Niveau - was auch immer mehr Tret-Piloten bereit sind auszugeben.

"Weniger ist halt doch mehr!"

Letztendlich ist es ja auch egal, wie man das Kind neu benennt bzw. durch welche Anreize die Menschen wieder auf den Sätteln ihrer, wie auch immer gearteten Zweiradgestelle gelockt werden... der eigene Kreislauf dankt es einem ;0)

In diesem Sinne, wohl Pedal!

Die Romantik ist geblieben... Im Sattel der Untergehenden Sonne folgen, auf nach Westen. "Haudi Partner"!

Freitag, 24. August 2018

Freeride LaPalme Endurance Adventure


Diesem Trip würden noch eine ganze Reihe impulsiver Schlagwörter mehr gut zu Gesicht stehen...
Ein Trip in Bildern:

Drei Wadentiere tanzen auf Vulkanen

Die Voraussetzungen waren Bestens!
Ein Gebietskundiger, Bike-verrückter Freund, ein Endurobike-affiner Nachbar/Freund, bestes Bikematerial zum ausleihen, eine traumhafte und abwechslungsreiche Landschaft, ein geniales Ausgangs-Domizil, Sonne, gute Laune, große Lust und die Garantie, das die Steigungen nie ausgehen...


LaPalma im Mai. 
Das heißt angenehme Temperaturen, Sonne, geheimnisvolle Nebel um die Gipfel, wenig Tourismus,

Die Insel verfügt über keine Sandstrände, große Hotelburgen oder einer gut erschlossenen Infrastruktur.
Es ist hier sehr natürlich, eher bescheiden und die Bewohner der Insel sind sehr freundlich und offen.
Angesiedelte, deutsche Rentner sind hier natürlich überall anzutreffen, doch von Hofbräuhaus, Folklore und Ballermann ist hier zum Glück nichts zu spüren.

Fakten mal so nebenbei: 

  • eine kleine Insel aus einem erloschenen (vorerst ;0) Vulkan mit zahlreichen Nebenkratern
  • Von Meereshöhe 0 auf knapp 2.500 Meter
  • 706 km/2
  • Bevölkerung ca. 86.000, davon 10% Deutsche, rund 40.000 Südamerikaner (aktuell und über Generationen)
  • schwarzes Lavageröll, Palmen, Kakteen, Dschungel, marokkanische Vegetation
  • Erschlossenes Wander- und umfangreiches Bikeparadies
  • viele Anstiege über 15% / 20% Steigung

Eine Woche Kurbelspaß mit viel Federweg, noch mehr Höhenmeter und ohne Blessuren.
Ein Endurado der Superlative, erschwinglich und einzigartig! ;0)

 Meer mit Weitblick auf Teneriffa und Co.

Santa Cruz hält Traditionen und Geschichte lebendig

 Let's rock this baby!!!

 So sehen Siegertypen aus ;0)

 Bizarre Landschaften, Farben und Formen

 Downhill to heaven

 geschafft... ;0)

Und natürlich hier auch noch der Link zum Film dieser Tour: