rauf und runter, so oft es geht!
Von der Droge auf zwei Rädern
Freiheit, die ich meine... ;0) |
Zu Anfang haben mich noch leichte 80ccm in der Figur eines Welteroberers mit zarten sechzehn Lenzen über die Alpen nach Italien getragen, mehrfach sogar. Meine DT 80LC war Kumpel, Freundin, Raumgleiter und "Independent-Insurance" zugleich.
Danach die 600er "Eintöpfe", die das Leben schmackhaft machten - und Bezeichnungen wie "XL, DR, XT", die man sich am liebsten verliebt auf den Oberarm tätowiert hätte.
Mit Ihnen war die Freiheit grenzenlos und jede Tour wurde zur Entdecker-Reise:
Die Mittelmeerinseln, Nordafrika, unzählige Alpenexkursionen – und immer mit dabei: Zelt, Schlafsack, Benzinkocher!
Die Welt stand plötzlich offen... ganz weit! |
Ist es übertrieben, wenn ich sage, dass diese "Stahl-Mulis" kernige Männer aus uns machten?
Zum Teil ist das bestimmt die Wahrheit, zumindest im Sinne jener ritterlichen Tradition, hoch zu Roß auszuziehen und die Welt zu erkunden. Mit Helm, schweren Stiefeln, Protektoren und ohne tägliche Dusche.
Es ist für manche vielleicht nicht nachzuvollziehen, wie es sich anfühlt, wenn jede Bewegung, jede Gewichtsverlagerung, jeder Blick und jede Kurve "Eins" werden, alles nahtlos ineinander greift, sich das tiefe Gefühl der Vertrautheit und Verbundenheit einstellt, Mann und Maschine sind ein Team, ein Guss, ein Hybrid-Wesen!
Ritter, Ross und Burg - die Legende lebt! |
Schraubte man früher noch die Flöte raus, sorgten später Zweizylinder mit Sportauspuff für voluminöseren Bums. Wie oft hat man sich in Tunnels die Dröhung gegeben?!!! ;0)
Ich danke Gott dafür, dass zu meiner Zeit die meisten der italienischen und französischen Militär- und Schottenbergstraßen noch offen waren, ich pfeifende Elektrobikes nicht wirklich noch erleben muss und Nordafrikanische Staaten noch zu bereisen waren – was für eine geile Zeit!!!
All dies flammte nach langer "Erziehungspause" auch genau so wieder die letzten fünf Jahre mit meiner dritten Africa-Twin XRV 750 (91er Jahrgang) auf - nur dass die Fernreisen organisatorisch und familiär einfach nicht zu machen waren... und dann kommt irgendwann wieder der Moment, wo man sich fragt, wie lange möchte man das Ganze noch machen?
Wie lange noch an den frühen Abenteuern aktiv festhalten?
Mit strahlende Augen durch die Alpen ;0) |
Meine ganzen Motorradkumpels um mich herum haben die Bike-Stiefel nach und nach ausgezogen und in die Ecke gestellt. Schade, sicherlich, es gibt ja auch noch Anderes...
Wenn ich in den letzten Jahren an Bergpässe gedacht habe, dann immer öfter, sie mit dem Rad zu bezwingen. Vielleicht ist es die Entschleunigung und die zunehmend wichtiger werdende Fitness des eigenen Körpers, die solche Prozesse in Gang setzt.
Gipfelstürmer im Duett. |
Darum war es also an Vatertag daran, die letzte Tour zu fahren, in gewohnten Gefilden und mit Ihr in unendlich kurvenreicher Natur zu schwelgen – einen ganzen Tag und 750 Kilometer lang, nur wir Zwei... ;0)
Und... fuck it!!!
Wieder Blut geleckt, Puls gefühlt, verliebt und vernarrt – auf's Neue.
Nix da, die AT bleibt bis auf Weiteres in ihrem Stall!!!
Und hier der Link zum Film dieser grandiosen "Abschieds"-Tour:
Love you Babe and i'll miss you!
Tom
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Bullshit Revolte midlife-cruising | simply a human disaster ;0)