Montag, 30. Januar 2017

"Wasser-Fasten" - ein Selbstversuch

Entgiften - abnehmen - reinigen

Tagebucheinträge (m)eines "Wasser-Fastens" mit der Neugier zum Thema:
"Wie lange kommt man nur mit Flüssigkeit und ohne feste Nahrung aus, wie geht es einem dabei und wieviel Gewicht verliert man dabei?"


Vorbereitung

Mit Energie an die Sache - Haar jetzt wieder sportlich kurz!
Vor 3 Tagen habe ich begonnen, das Essen etwas zu reduzieren. 
Auch keinen Zucker, nichts Süßes mehr und keine 2. und 3. Portion ;0)
Gestern Abend habe ich noch ein paar "Kleinigkeiten" genossen, die jetzt die nächste Zeit auf unbestimmt tabu sind. 
Um mich mental zu stärken, habe ich ein kleines "Gesichts-Tuning" vorgenommen... naja, man könnte auch sagen "Gewichtseinsparungsmaßnahmen im Nano-Bereich."
Ach ja... und ich habe (hört hört, auch als Mann kommt man auf solche Ideen!) einen coolen Blazer und einen klasse Pullover in XXL gekauft, die... na klar, mir jetzt noch nicht spann-frei passen. Hängen am Bügel im Gang. Haha, "The daily motivation ;0)"

Nur zwei Ziffern vertauschen - die "0" und die "2"!

Warum?

Na was für eine Frage...
die seitlichen Speckrollen sind nicht mehr zu verstecken, das T-Shirt hängt überstehend von der Wampe herab und alles passt irgendwie nicht mehr so richtig (auch die Klamotten) und der Rücken und die Knie ächzen auch schon anfänglich mit der Überdosis auf den Rippen.
Wenn man sich selbst ständig atmen hört - kein Spaß!
Hey... 20 Liter Milchbeutel in den Rucksack und schultern... das will man nicht wirklich ständig mit sich herumschleifen, oder?!

Fakten:

120kg bei 200cm Körpergröße, 49 Jahre, Abnehm-Ziel: -20kg
danach Gewicht halten bei 105kg. Start: Jetzt, heute, ohne Wiederrede! 30.1.2017

Zum Ablauf: Darm entleeren, nur Flüssigkeiten zu sich nehmen (min. 80 reines unversetztes Wasser, ab und an auch einen Tee oder Cafe mit etwas Milch. Keine Fruchtsäfte. Einzig: Auf homöopathische Dosis verdünnter Johannisbeersaft (Geschmack, antioxidantien, Zucker in sehr geringer Dosis für's Gehirn und so... ;0)

Sieht jetzt nicht aus wie ein Frühstücks-Ei...

Tag 1, 30.Januar.2017 - Start des Selbstversuches:

Heute Früh mit einem heißen Ingwer-Wasser gestartet +++ 12:30 erstes Magenknurren +++ heute etwa 3,5l getrunken, fühle mich wohl +++

Tag 2, 31.Januar - Mit Gewohnheiten brechen

Start in den Tag mit kleinem Caffe +++ automatische Blicke in den Kühlschrank - aber zwecklos! +++ Blicke in die Schokoladenschublade - laß es! +++ Hunger hält sich in Grenzen, lenke mich mit Arbeit ab +++ es lässt sich bis zum Abend ohne Unannehmlichkeit aushalten - na ick staune ;0)


Tag 3, 1. Februar - Mit Gewohnheiten brechen

Mir wird ein bisschen unheimlich, denn... Nichts! Kein großartiges Hungergefühl, keine Schwäche +++ ich versuche, nicht "darauf zu warten"und entspannt zu bleiben +++ da sieht man mal. wie sparsam der Körper doch sein kann ;0) +++ Heute Darmentleerung mit Glaubersalz, will mich ja nicht selbst "zurückgelassenen Giften" belasten +++ 

Entleerung war harmlos, wiederhole ich morgen noch mal +++ Abends schon drei mal "aus Neugier" in den Kühlschrank geschaut... Nein, ich bleibe stark!!! Macht der Gewohnheit, grrr +++


Der blöden Schnalle werd' ich es zeigen!!! Da sind noch die Spuren vom Frühling, Sommer und Herbst 2016 zu sehen.
Komm ich mit meinen 2 Metern leider nicht mit durch... ;0(

Tag 4, 2. Februar - So cool...

Aufgewacht ohne Hunger, ausgeschlafen und ich fühl mich wohl +++ Tagsüber nur ein ganz leichtes "Vakuum-Gefühl im Bauch, aber nichts unangenehmes +++ Gestern für Sohn Lebensmittel gekauft, da kam mir kurz die Frage nach dem Sinn, was ich gerade mache - bei so leckeren Düften und Verheißungen +++ aber alles cool, zu Hause konnte ich dann ohne murren und knurren beim essen zusehen +++

Tag 5, 3. Februar - Wo ist es denn?

Die Frage nach dem großen Magen-Grummeln... nix! +++ Mir geht es gut und so starte ich mit Wasser und Tee erneut unbeschwert in den Tag +++ saufe wie ein Wasserbüffel und habe trockene, spröde Lippen +++  ein Kaffee mit etwas Milch wirkt jetzt schon wie eine Mahlzeit +++ Abends Club, etwas gestanzt, fit wie ein Steppschuh, um halb drei zu Hause +++

Tag 6, 4. Februar - Aktionstag ohne Folgen

Prost ;0)
Früh aus den Federn +++ hatte einiges (ohne Mühen) zu erledigen +++ danach heute noch Wohnungstür  und weitere Wände streichen auf dem Programm +++ abends Freundes-Geburtstagsfest beim Mexikaner +++ hab den Geruch der Chillis und Burritos um mich genossen, aber kein Verlangen, selbst etwas zu essen +++ nachdem die Anderen gegessen hatten, hatte ich auch ein sattes Gefühl im Magen +++ ich finde es Wahnsinn, was gerade mit und in mir passiert und genieße es mit großer Neugier +++ ein Corona ohne Wirkung, sonst nur stilles Wasser +++ um drei zu Hause, alles cool +++

Tag 7, 5. Februar - Sunday without a cake...

Riech und Geschmackssinn verfeinern sich +++ über den Tag verteilt vielleicht 3-4l Saftwasser und  2 Tassen Kaffe pur bei Schwiegermutter +++ danach Kino (erstmals) ohne Popcorn (!) +++ im Magen kein ziehen, kein brennen, kein glucksen, nur ein leichtes Vakuum +++ keine Schwäche, keine Müdigkeit, kein Schwindel +++ mache mir Gedanken, ob das Essen nur vom Lebensmittelhandel erfunden wurde +++ aber wirklich erstaunlich wie viel Reserven der Körper eingelagert hat und wie leicht es ist, einfach mal nichts zu essen +++

So kann es noch ein wenig weiter gehen ;0)

Woche 2, Tag 8, 6. Februar - Zwischenbilanz

7 Tage ohne Essen, nur Trinken (Wasser stark verdünnt mit Beerensaft, Tee, Café mit ganz wenig Milch) +++ Gewicht: 114,3 kg +++ Gürteltest Umfang: 1 Loch  +++ 
Zwischenbilanz: 
Erstaunlich wie einfach und effektiv mir es fällt +++ Mental darauf vorbereitet viel mir der Start einfach und meine Motivation hält an, wandelt sich sogar in Freude und Begeisterung an der Sache +++ physisch geht es mir sehr gut, fühle mich leichter, freier, unbeschwerter +++ psychisch fühle ich mich gestärkt, klarer, bewusster, leichter, ausgeglichener +++ alles cool +++



Wenn schon, dass schlank in den Traktor-Strahl

Woche 2, Tag 9, 7. Februar - Jetzt geht's dem Speck an den Kragen ;0)

Leichtes Vakuum im Bauch, nichts unangenehmes - aber ich fühle förmlich, wie das Fett jetzt aus dem "mittleren Ring" abgesogen wird +++ die Stimmung ist Top ;0) +++ meine Atemgeräusche sind weg, fühle mich leicht und entspannt +++ hatte die Möglichkeit für einen eineinhalbstündigen Spaziergang - super... und im Bauch siecht das Fett, ich spür es ;0) +++ 


Woche 2, Tag 10, 8. Februar - Nichts essen wird zur Gewohnheit

A new day, same circumstances... everything cool ;0) +++ es wird immer klarer, in welchem Maße Essen ein Gewohnheits-Ritual ist, wo wir generell doch mit so viel weniger auskommen würden, eigentlich Wahnsinn +++ denke auch daran, wie viele qualvolle Massen-Tier-Vernichtungen und Agrar-Raubbau an der Natur wir erlassen könnten, wenn wir unsere Ernährung wieder auf ein vernünftigen und auch gesünderes Maß reduzieren würden +++ mit den sinkenden Kilos steigt der Respekt und die Vorsätze, mich zukünftig gewissenhafter und ökonomischer zu ernähren +++

Gehe ja gerade nicht einkaufen, also spare ich mir solche Anblicke ;0)

Woche 2, Tag 11, 9. Februar - Fast(en) schon langweilig...

Wobei... ich habe gestern etwas gesündigt. Habe mich mit Freunden in einem Restaurant getroffen und während um mich herum Curry und Mexikanische Gemüsepfanne dufteten, habe ich 2 Milchkaffee getrunken... und war auch satt ;0) +++ ansonsten kein Ding, der Tag war easy +++


Woche 2, Tag 12, 10. Februar - auf der Speisekarte nichts Neues...


Allmählich wird die geringe Geschmacksauswahl wirklich etwas fade... +++ was ich mir wünschen würde? Gestern war es ein saftiges Steak mit Kräuterbutter, sonst nichts dazu - aber ist ja kein Ding, die Kuh lebt jetzt halt noch, (hoffentlich) schön für sie, ich freue mich dann halt in einigen Tagen darauf ;0) +++

Ende der 2. Woche auf Höhenflug ;0)

Woche 2, Tag 13, 11. Februar - Start ins zweite kalorienlose Wochenende

So viel Zeit und darf nichts kochen - für mich zumindest +++ heute in der Sonne gewandert +++ allgemein fällt das Fasten bei wärmeren Temperaturen bestimmt leichter, mein Körper geizt gerade beim heizen +++ es hat derzeit draussen zwischen -5 und +12 Grad in der Sonne, träume von heißen Stränden und Palmen ;0) +++ nehme ab heute täglich Magnesium (für die Muskeln) und Calcium (für die Knochen) zu mir, um keinen Raubbau an meinem Körper zu begehen, da ich neben Büro doch auch noch körperlich arbeite und spazieren gehe und ja auch wandern möchte +++

Woche 2, Tag 14, 12. Februar - Ende der 2. Woche, yes!

Der 14. Tag am Stück nichts gegessen - fühlt sich nicht unangenehm an +++ gehen heuet leichte Bergwandertour, Sonne tanken +++ war herrlich un mit einer Johannisbeerschorle als Belohnung auch herrlich und leicht zu gehen +++ bin gespannt auf die Waage morgen früh ;0) +++ 
Abends hatte ich ernsthaftes Gelüste nach etwas "beitragen, geschmacklichen"... +++ bin dann einfach früh ins Bett und dann war das ok ;0) +++

Weiter zum zweiten Teil geht es hier:





Samstag, 28. Januar 2017

Körpergefühl

Eine Hommage an unseren Tempel des Lebens


Körpergefühl… haben wir das? 
Sind wir uns im Geiste unserer sterblichen Hülle bewusst? 
Im alltäglichen Leben? Im täglichen Umgang mit uns selbst? In unserem täglichen Handeln und unseren Zukunftsplänen? 
Wir nehmen immer Alles als selbstverständlich, kennen es meist nicht anders, als dass „wir“ funktionieren und das gerade tun, was wir eben tun. Tag ein Tag aus in gewohnter Manie und ohne uns dessen Bewusst zu sein.
Natürlich gibt es die Tage oder Wochen, an denen dann der Rücken zwickt, der Zahn schmerzt, das Gelenk sticht oder gar ein Knochen gebrochen ist… und dann fällt uns plötzlich auf, wie es doch ist, wenn unser „fleischliches Ich“ reibungslos unsere Gedankenströme in die Tat umsetzt.

Auch wenn ich den Vergleich mit einer Maschine oder einem Motor scheue, sind die Parallelen doch die gleichen. Auch wir unterliegen einem Verschleiß, auch an unserem Körper führt mangelnde Pflege zu vorzeitigem Verschleiß, auch wir sind vor gewissen Materialschwächen nicht gefeilt und auch wir bedürfen in fortgeschrittenen „Dienstjahren“ mehr und mehr diversen Ersatzteilen.

Es gibt ein paar gute Sprichworte, die uns aufhorchen lassen oder gar ermahnen:
  • „Der Körper ist der Tempel des Geistes“
  • „Die Hülle eines Menschen ist das Titelbild des Inneren“
  • „Sterne, die heller glühen als Andere, verbrennen um so früher.“
  • „Der verlorenste Tag ist der, an dem man nicht gelacht hat.“
  • Der Leib ist das Königreich des Herzens.“
  • „Wo auch immer Du bist, sei die Seele dieses Ortes.“


Ärgerlich ist, dass die Industrie und die Werbung uns immer wieder auf die Schliche kommt, uns wach rüttelt um uns dann natürlich aus geschäftlicher Motivation eine Unmenge Lösungen und Hilfen anbietet, zu retten, was noch zu retten ist… aber das ist alles Bullshit und tief in uns wissen wir das.
Tun wir das?
Denn da fängt das Dilemma meiner Meinung ja an, dass wir eben nicht selbst in uns blicken!

Einfach mal inne halten, sich in sich selbst vertiefen, reinhören. 
Da gibt es nichts zu hören, meinen Sie?

Falsch!
Unsere Gefühle sind wir. Unsere Gedanken sind wir. Unser „Ich“ sind unser Geist und (!) unser Körper in Symbiose, unzertrennlich. Ja, wir sind untrennbar in Geist und Körper!

Und unser Körper ist mehr als dieser Body und das Gesicht, dass wir gerne mehr oder weniger schön kleiden, mit Cremchen einschmieren und versuchen in stets günstigem Licht kaschiert zur Schau zu stellen.

Stellt Euch mal vor dem Spiegel und seht Euch in die Augen.
Manchmal erschrickt man etwas, weil man es so selten macht, ehrlich, ungeschminkt, nah - von Angesicht zu Angesicht.

Aber genau das sind wir. Und im Grunde unseres Herzens weiss ein Jeder von uns auch, was er da sieht und was zu tun ist, auf einfachem und natürlichem Weg.

  • Etwas mehr Bewegung? (Ich sag ja schon nicht zwingend Sport!)
  • Etwas gesünder Essen?
  • Etwas mehr Schlaf oder vielleicht auch Sex?
  • Etwas mehr Selbstwertgefühl, Akzeptanz und Mut, auch schon die kleineren und harmlosen Spuren der Zeit an uns als Reifeprozess „altern“ zu akzeptieren und nicht als Krankheitsbild zu diagnostizieren.
Die „golden Mitte“ eben!

Was ich aber meine, ist, dass Menschen heut zu Tage schon „Stand-up-Paddeling- und Langlauf-Kurse belegen und sich in organisierten Gruppen unter Leitung eines „fachkundigen Coaches“ barfuß im Kreis auf den Wandboden stellen, um die Erfahrung des „sich Erdens“ zu erlangen.
Seit Neuestem geben sich dann auch noch immer Mehr in die Obhut Ihrer digitalen „Personal-Management-and-Workout-Lifebalance-App“ - wann gegangen, gegessen, gelaufen und gevögelt werden kann / darf / soll… 
Wo soll das hinführen?
Immer mehr Menschen geben alles ab, übertragen die Verantwortung unseres Wohlgefühls auf Instruktoren und zertifizierte Guides in allen Lebenslagen. 

Zukunfts-Szenerien zeigen Wahrscheinlichkeiten wie diese: 
„Der Life-Timer am Armband stellt eine überdurchschnittliche Abnutzung an der linken Hüfte fest und bestellt automatisch das medizinische Ersatzteil, bucht eigenständig die OP zum nächsten freien Termin in Abgleichung mit geschäftlichen und familiären Terminkallender, organisiert das autonome Taxi zur Klinik und zur anschließenden Reha inkl. Krücken-Leasing und Genesungsgeschenk - als Sonderservice „Plus“ sozusagen.

Was bleibt einem da noch?
Wir sind das Einzige, was wir selbst haben und besitzen und dafür sollten wir in erster Linie auch Alleine die Verantwortung tragen und uns mit viel Liebe zum Detail auch selbst darum kümmern und pflegen - und darum:
  • Einfach mal die Schuhe ausziehen und mal wieder Barfuß gehen!
  • Einfach mal wieder im Regen stehen und das Wasser spüren!
  • Einfach mal wieder auf sich hören, einen Gang herunter schalten, und in sich lauschen.
  • Einfach mal wieder an die Grenzen gehen und schwitzen.
  • Einfach mal wieder sich selbst berühren, betasten, massieren, fühlen, dehnen, an- und entspannen.
  • Einfach mal sehen wo es zwickt und selbst entscheiden, was jetzt gut für einem selbst ist.
  • Einfach mal wieder "nichts tun" und in sich selbst lauschen.


Back to the basics - zurück zu uns selbst.
In diesem Sinne - BullshitRevolte! ;0)

Dienstag, 24. Januar 2017

"Fuck the Kilos" - Revolte!!!

Vorsatz und Resultat - wie oft geht es einem so.
Diät? Nein!
Schonkost? Nein!
Bikini-Figur? Wer, ich? Um Gottes Willen...


Weniger ist mehr!

Abnehmen ist "das" Thema in unserer Gesellschaft. Eigentlich krank, oder?!
Wir überlegen Strategien und schmieden Pläne, motivieren uns, "weniger zu essen"!

Trotzdem: "Die überflüssigen Kilos nerven!"
Die Hosen sind zu eng, das Atmen nicht mehr frei, bei leichten Tätigkeiten schon beschwerlich und die Gelenke, Sehnen und der Rücken haben spürbar mit dieser Last zu kämpfen.

Ich sehe mich nicht als "Davidoff-Opfer",
aber hey... fühlen wir uns schlank nicht doch etwas agiler, sportlicher, more "sexy"?!
Kann man, muss man aber nicht essen ;0)

Das Thema bei mir ist nur folgendes... seicht geht nicht.
Jede Woche ein paar Gramm ist für mich Dauerstress und ganz ehrlich - das würde meine Disziplinlosigkeit auch schnell wieder zum scheitern bringen.
Aber meine Neugier ist meine starke Seite.
Und meine Neugier stellt mir gerade ein paar Fragen:

  • wie viel kann man in vier Wochen abnehmen?
  • wie lange hält man es eigentlich ohne Essen und nur mit Wasser aus?
  • wie stark wird das Hungergefühl?
  • wie reagiert der Körper und wie fühlt sich das an?

Ja, ja, ich weiß, so extreme Dinge sollte man nicht ohne ärztliche Betreuung durchziehen...
Ich fühle meinen Körper, höre auf meine innere Stimme, bin nicht von Ehrgeiz besessen und breche ab, wenn es sich nicht gut anfühlt!
Ich kenne meinen Körper, wohne schließlich schon 50 Jahre darin und wir mögen uns wirklich sehr!
Und meine Innere Stimme sagt: "Probier es!
Außer Gewicht wirst Du dabei nichts verlieren ;0)"

Die Macht der Gewohnheit brechen

Essen ist Leidenschaft. Essen ist Genuss. Essen ist Belohnung - und ich belohne mich sehr, sehr oft, für was auch immer. Mit Schokolade, der 2. oder 3. Essens-Portion und den ganzen Snacks zwischen den Mahlzeiten. Eigentlich wollte ich diese Aktion so beginnen, mir alles zu notieren, was ich mir im Laufe eines Tages so in den Mund schiebe - aber das will ich eigentlich gar nicht so genau wissen. Ich weiß nur, dass ich es reduzieren möchte! Und zwar erheblich. Bewusster Essen! Bewusster genießen! Bewusster belohnen!
Doch nun erst mal:

Der Selbstversuch

Der Peak ist erreicht!!!
Ich werde mich diese Woche informieren. Über das "Entleeren", das "Wasser-Fasten",
das "Fasten-Brechen" danach (gesunde und schonende Methode, wieder "zurück zur Normalität" ohne JoJo-Effekt zu gelangen) und ich werde hier in diesem Blog Tagebuch darüber führen.

Nicht zur Nachahmung, nein (!!!), sondern einfach nur um die Erfahrungen zu teilen und nicht zu letzt, um meinen Schweinehund täglich daran zu erinnern, dass er jetzt mal ein paar Tage nichts zu melden hat ;0)

Meine persönlichen Fakten: 

  • Körpergröße: 200cm
  • Startgewicht: 120kg
  • Mein Ziel: 100kg (um später dauerhaft 105kg zu halten, mein Wohlfühlgewicht!)
Beginn: Montag, 30. Januar 2017


Die Idee dahinter

Mein Körper hat Reserven, die schon über Jahre eingelagert sind. Diese Reserven will ich ihm entziehen bzw. drastisch reduzieren. Das Wasser hilft, mich zu entschlacken, zu entgiften und meinen Körper zu reinigen. Während der "Fastenzeit" werde ich auf "leichten Sport" nicht verzichten, um dem Muskelabbau entgegenzuwirken und die Fettverbrennung zu stützen, ohne meinen Körper physisch an den Belastungsrand zu drängen.

Mit dem Fasten-Brechen beginne ich dann danach, mich bei diesem "Reboot", meine Essgewohnheiten bewusster und ausgewogener zu gestalten.

Angewöhnung

Von 0 auf 100 - geht, ist aber wie ein Schock für den Körper.
Ich nehme mir jetzt die noch verbleibenden 5 Tage, um mein Tagespensum an Zucker, Kohlehydrate und Fett schon mal Schritt für Schritt zu reduzieren und dieses ständige "Volle-Gefühl" schon mal los zu werden. Den Magen mal wieder grummeln hören, mal wieder ein Vakuum in der Magengegend verspüren, mich schon mal ein bisschen darauf mental vorzubereiten.

In diesem Sinne: "Ran an den Speck!" und seien wir gespannt ;0)



Montag, 23. Januar 2017

Der Stoff, der aus uns Helden macht!

"Ärzte behaupten, im zunehmenden Alter schwindet das Testosteron... ich sage, da wird es überhaupt erst beherrschbar! 
In diesem Sinne kaperten ein Freund und ich zum letzten Jahresende hin zwei Kampfschiffe der Extraklasse, die - auch nicht mehr ganz jung - richtige Männerherzen höher schlagen lassen!"
Keine lange Rede, hier der Fahrbericht:

Test-o-steron on wheels

November 2016

Dicht über dem rauen Asphalt fixiere ich den Scheitelpunkt der letzten Kehre an. Runter schalten, einkuppeln, anbremsen.
Hinter mir brüllt das Triebwerk auf. Ich beginne den GT in die immer enger werdende Linkskurve einzulenken.
Das Fahrwerk neigt sich keinen Millimeter. Sofort befeure ich den 5,4l Kompressor-V8 mit einem sachte eingeleiteten Schub Normalbenzin. Katapultartig schiebt es das Gefährt aus der Kehre in die ansteigende Gerade und uns in die Schalensitze. Nach drei Sekunden setze ich den Blinker, trete heftig in die Bremsen und stoppe den Ford aprupt auf dem Parkplatz der Sellajoch-Passhöhe.
Ich drehe am Zündschlüssel, das Dröhnen verstummt. Mein Herz rast. Langsam lösen sich meine feuchten Hände von der Umklammerung des kleinen Lenkrades. Alles ist so schnell gegangen! Mein Blick ist immer noch über die Karbonhaube gerichtet, aus deren großen Lüftungsschächten nun die erhitzte Luft nach oben strömt und flimmernd das sich vor mir ausbreitende Panorama der schneebedeckten Gipfel verzerrt. So muss sich Armstrong bei der ersten Mondlandung gefühlt haben!
An einem spätherbstlichen Sonntag hat sich ein Jugendtraum für mich erfüllt: "Ein mal mit einem Porsche 911 über Kehren-reiche Pass-Straßen heizen." Eigentlich schon Grund zum Jubel ohne Ende!
Aber dieses Erlebnis war um so spektakulärer, da sich mir kurzerhand ein Freund angeschlossen hat, der mit seinem  Ford GT ebenfalls "eine Ausfahrt" in die Berge, genauer gesagt, nach Süd-Tirol, unternehmen wollte.
So ergab sich zwar ein etwas ungleiches Paar, aber das machte die Sache um so spannender. Retro gegen Fast-Moderne, brachiale Heckantrieb-Power gegen High-Tec-Vierradantrieb, Ford gegen Porsche.

An einem wunderschönen Sonntag Morgen...


06:30 Uhr:
Noch mit Winterreifen bestückt nähere ich mich bei strömenden Regen, lächelnd und so zurückhaltend, wie es geht, in der Morgendämmerung der Landeshauptstadt mit 150 Sachen. Ich sitze am Steuer eines roten Porsche Carrera 4S, endlich. An meiner Seite sitzt ein Freund und Photograph, um dieses Erlebnis auch noch meinen Enkelkindern
dokumentieren zu können. Dieser Tag gehört uns.

07:00 Uhr
Direkt an der Einfahrt zur Garmischer Autobahn ist unser Treffpunkt.
Aus dem grauen Mix aus Regen und dunklen Wolken strahlt der weiße Lack eines Ford GT, alle Blicke auf sich ziehend, quer über die Kreuzung. Die blauen Racing-Streifen bestätigen die Vermutung der fixierten Beobachter, als der Motor das Geschoss brüllend in Fahrt bringt. Dieser Tag wird schön!
ca: 09:00 Uhr
Unsere Tanks sind voll, die alte Brennerstraße noch leer, das Wetter aufklarend und der Teer zunehmend trocken. Unter der Europabrücke hallt der Schall kräftestrozender PS-Boliden. Auf dieser optimalen
Piste mit ihren zahlreichen, engen Kurven nähern wir uns den Möglichkeiten unserer Fahrzeuge. Dieses "rantasten" macht höllischen Spaß, zumal ich vor der Zweiten Auffahrt den simplen Knopf "Sport" in der unteren Amatur des Stuttgarters gedrückt habe.
Was für ein Unterschied!
Grund genug, um gleich auf dem Brenner  zu einem Latte Machiatto einzukehren und Fach-zu-simpeln.
Erstes Resüme:
Der Vierrad-Porsche schiebt bei sehr engen und schnell gefahrenen Kurven über die Vorderachse und erfordert ein, teils kräftiges Gegensteuern. Dies liegt wohl aber auch zum Teil an den, zwar breiten aber dennoch weicheren Winterreifen.
Er gibt einem aber stets das Gefühl, alles unter Kontrolle zu behalten. Ich bin erstaunt, wie leicht der Porsche zu fahren und zu handeln ist. Die Keramik-Bremsen sind genial und das Leistungs-Spektrum des sechs-Zylinders enorm und (fast unspektakulär) gleichmäßig. Unpraktisch wirkt nur (zumindest bei meiner Körpergröße von 198cm) das große Lenkrad. Zudem war es für uns notwendig, die Fenster zu öffnen, um unseren Boxer auch akustisch genießen zu können. Dies wiederum lag zum Teil aber an dem vor uns donnernden V8 des GT.
Da zumindest sind die 3,8l des Porsche's gegenüber der 5,4l V-8-Engine des Ford's schon mal unterlegen – abgesehen von den 200 PS, die uns sonst noch trennen.
Dafür bricht der Ford bei harter Beschleunigung aus engen Kurven hinten schon mal aus der Spur.
Hier ist wirklich Feingefühl gefragt... und am Besten natürlich ein wirklich trockener Untergrund.
Doch noch trennt sich nicht die Spreu vom Weizen.
Wir grinsen alle über beide Ohren und genießen es.
10:30 Uhr
Pünktlich, beim anlassen der Motoren auf italienischer Seite, begrüßen uns die ersten Sonnenstrahlen. Über die alte Brennerstraße steuern wir unsere Route von München in die Süd-Tiroler Alpen an, die uns an diesem wunderschönen Tag über eine Vielzahl von Bergstraßen und Pässen führen wird. Die Fahrbahnbeschaffenheit lässt uns spüren, dass wir in hart gefederten Sportfahrzeugen platz genommen haben. Oder ist es das Herz, das uns in aller Vorfreude auf das Sella-, Grödner- und Pordoj-Joch immer wieder in den Sitzen aufstößt?
12:30 UhrGestärkt treten wir in die Pedale. Der ungewöhnlich geringe Verkehr kommt dem Fahrspass extrem zu Gute. Von nun ab geht es auf und ab, Kurve um Kurve, beschleunigen und abbremsen.
Ab und zu unterbrechen wir das Programm zu Gunsten eines "Gipfel-Cappuchino's" oder für eine weitere Photosession. Tapfer verfolgt der Carrera die Ausbruch-Versuche des GT's und überzeugt durch sein bestechend einfaches Handling. Im oberen Drehzahlbereich teilt sich auch der, im verborgenen plazierte Turbo lautstark seiner Umwelt mit. Nächster Tunnel, wir kommen!
Bald schon fühlen wir uns in unserem roten Flitzer zu Hause und eine gewisse Vertrautheit macht sich breit. Lediglich die ersten zwei Gänge haken manchmal ein wenig, wenn sie bei rasanter Beschleunigung schnell gewechselt werden sollen. Die phantastisch dosierbare Bremse zeigt zu keinem Zeitpunkt einen Anflug von Schwäche. Auch die Betriebstemperatur des Motors bleibt bei dieser straffen Anforderung unberührt. Der Spaß hat kein Ende.

Eine Spur extremer wallt das Blut des Piloten im Cockpit eines Ford GT durch die Adern. Jedes Detail, des auf 1500 Stück limitierten Rennwagens aus Detroit/USA, erinnert an eine große Erfolgs-Ära auf internationalen Rennstrecken in den 60ern. Retro, wohin das Auge schaut. Allein die Türen mit dem Dachausschnitt erheben den Ford zu etwas ganz "Besonderem". 
Unverblümt gibt die beheitzbare Heckscheibe die Sicht auf den mächtigen Motorblock im Heck frei. Obenauf trohnt der langgezogene Kompressor. Die Achsschenkel sind in einem Stück aus einem Aluminium-Block gefräst. Das Rahmenheck besteht aus einer Alu-Vierkanntrohr-Konstruktion und die komplett hochklappbare Haube ist aus Kohlefaser gearbeitet.
Vor der kleinen Trennscheibe zum Motorraum befindet sich der stilistisch faszinierende Fahrerraum. Zwischen den Sitzen ragt ein mächtiger Sub-woofer empor, dessen zweckmäßige Bestimmung keine Wünsche offen lässt. Eine breite Mittelkonsohle trennt Pilot und Copilot. Vor dem Fahrer bestechen zahlreiche Armaturen, dominiert von dem zentral angebrachten Drehzahlmesser.
Originalität punktete bei diesem Design klar vor praktischem Übersichtlichkeits- und Ordnungs-Fimmel. Sobald der Fahrer hinter dem kleinen, griffigen Lenkrad in den Schalensitzen des GT seinen Platz einnimmt, hebt sich der Adrenalin-Spiegel. Der Wagen umgibt einem wie eine Raumkapsel.
Per Knopfdruck folgt dann die Zündung des Aggregates und alle Sinne sind geschärft. Der Wagen will mit etwas Gas angefahren werden, was die sanfte Kupplung hervorragend unterstützt.
Das Gaspedal spricht sehr direkt an und auch die Servolenkung erfüllt Ihren Job präzise. Die nur zehn Zentimeter breitere Karosse des GT's wirkt im Vergleich zum Carrera viel stärker dimensioniert.
Die Rundum-Übersicht ist aber Konstruktionsbedingt erheblich beeinträchtigt. 
Im Stand und bei langsamerer Fahrt flimmert die heiße Luft vor der Windschutzscheibe, die aus den gewaltigen Kühlerschächten am Fahrzeugbug per Ventilatoren ausgestoßen wird. Sobald die Strassen etwas enger werden und dicht aufeinander folgende Kurven und Kehren den Fahrspass ins unermessliche katapultieren, ist 100%ige Konzentration gefordert, was feuchte Handflächen schnell belegen. Der brachiale Sound jedenfalls hallt einem noch lange im Ohr nach, auch wenn man schon längst das Cockpit wieder verlassen hat.

19:00 Uhr
Nach ausgiebigem Kurvenheitzen  in den Bergen steht uns nun der letzte Abschnitt unserer Tagestour bevor. Die jetzt trockene, an diesem Tag zum Glück wenig befahrene Autobahn Garmisch – München.
O.K., ehrlich gesagt haben wir den GT aus dem Cockpit des Carreras nicht mehr lange gesehen und noch nie war die Autobahn auch so kurvenreich wie Heute! Die im Brief angegebenen 288 km/h waren natürlich aufgrund der Winterreifen (Limit 240km/h) ja auch nicht zu realisieren. (meistens zumindest ;0)
Zudem ist es ja auch schon dunkel geworden. Mein Freund und Ford-Pilot hat mir dann in München auch gestanden, dass auch er erst seit knapp zwei Minuten mit dem GT in der Parklücke steht. Immerhin. ;0)
Im Vergleich:
            Porsche Carrera 4S          Ford GT
Hubraum                    3824cm3          5409cm3
Leistung                     261 KW            404 KW
                        bei 6600U/min            6500 U/min
Max. Speed             288 Km/H          305 Km/H
(Herstellerangabe, Laut GPS-Tacho 330km/h)
Leergewicht               1550 kg          1510 kg
Max. Gewicht            1875 kg           1768 kg
Länge                         443cm            464cm
Breite                          185cm            195cm
Höhe                          131cm            112cm
Bereifung
vorne                          235                 235
hinten                     295/305            315
Preis 2005:        ca. 90.000,       ca. 200.000,-

Freitag, 20. Januar 2017

Die Midlife-Restwert-Ermittlung (MR-Buddy-Index ;0)


Oft nicht leicht und mit unter auch schmerzhaft...
Nun hat dieser Artikel aber nichts mit Pessimismus zu tun, mit Schwarzmalerei oder gar mit Lebenskriese.

Thema Peeling - ist da noch was zu machen?
"Humor hat, wer trotzdem lacht!"

Man darf sich schon mal mit einer realistisch abgewogenen, nach allen Wahrscheinlichkeiten gerichteten und - ok, vielleicht mit einer Prise Ironie untermauerten, Bestandsaufnahme der zweiten Lebenshälfte befassen.
Oder nicht?!

Nun, bevor wir nun eine allgemeine Betrachtung vom obersten Scheitel beginnen und uns hinab auf den Boden der Tatsachen begeben, beginnen wir doch erst einmal mit einer Analyse des gesamten Erscheinungsbildes eines durchschnittlichen "Senior-League-Player's:

"Fred", so nennen wir unseren Platzhalter jetzt einfach, hat die Mitte-Vierzig leicht überschritten. Sein Gesichtsausdruck spiegelt seine seelische Position - eine Mischung aus etwa:

  • 50% "darauf warten, das etwas passiert"
  • 30% Überarbeitung und Stress
  • 10% Sehnsucht nach einem Abenteuer
  • 10% stoische Gelassenheit

Fred's Schultern haben begonnen, der Gravitation seines, in den letzten Jahren vermehrt erworbenen Bauchspeck's vorwärts-abwärtsgewandt zu folgen, wodurch er seine einst aufrechte und stolze Präsentation fast gänzlich einbüßt.

Seine stattliche Masse lässt ihn Bodenständig wirken, simuliert einem gestandenen Kerl, einem Fels in der Brandung - mittlerweile jedoch unfähig, schnell zu laufen und zu agieren.

Fred scheint jetzt aber optisch am Zenith seiner Muskelmasse, die er aber auch braucht, um das allmählich in die Jahre gekommene und stellenweise bereits baufällige Gerüst aufrecht zu halten. Noch steht Fred "im Saft" und ist zumeist bereit, schwere, körperliche Arbeiten als eine Art Herausforderung und Leistungs-Bestätigung anzunehmen und auszuführen, nur mehren sich nachfolgende Dialoge über "körperliche Schwachstellen" und über "erste schmerzhafte Gebrechlichkeiten".

Zumeist tritt der Rücken Baujahr-bedingt als Schwachstelle Nummer Eins in den Focus, gefolgt von verschlissenen Knien, desolaten Hüften oder einem stetig belastungsschwächeren Herz-Kreislaufsystem.

Beginn der Analyse

Haarpflege - zu exotisch für viele Männer
...angefangen vom Scheitel abwärts:

Sofern noch Haare vorhanden, verlieren diese Zunehmend an jugendlicher Tönung und ordnen Fred nun auch optisch in die Rangfolge, die ihm aufgrund seiner vermehrt beeinträchtigten, körperlichen Fähigkeiten und des nachstrebenden Nachwuchses in der humanuiden Gesellschaft zugewiesen wird - auf den zweiten Platz, "Silber" für Fred.

Fred Augenweiß hat Patina angelegt, die Farbe seiner Iris ist schon leicht verblasst.
Seine Poren auf Nase und Wangen sind Augenscheinlich "verkratert", die Haut um seine Bartstoppeln wird trotz stetigem Einsatz von Rasierbalsam und Q-10-Hautcreme zunehmend grob-strukturierter, auch der Halsbereich hat an Spannkraft und Frische deutlich Einbußen erlitten.
Die Gesichts-Falten im Allgemeinen hingegen tragen eher zu einem "reifen Erscheinungsbild"bei und auch Nichtbelesene umgibt eine anfängliche Aura der Weisheit.

Nach dem jugendlichen Typ1 mutiert ein Mann zum Typ2, dem präsenten, lebenserfahrenen, vielschichtig interessanten und ja, manchmal auch zum Abenteurer-erprobten Typ Mann.
Welch ein Glück!

Die Schultern "zum anlehnen" sind eigentlich jetzt erst bei einem Mann Mitte vierzig zu gebrauchen.
Auch der Zustand der Arme dürfte in der Regel noch keine Mängel zulassen.

Wein, Weib und Gesang... Der verlockende Traum vom Müßiggang.
Gut, für die Schwielen an den Handflächen ist überwiegend die berufliche Ausrichtung eines Mannes verantwortlich. Aber der Zustand der Haut insbesondere an der Oberseite der Hände sowie an den Gelenkwulsten zeichnen das Alter wie Jahresringe eines Baumes ab.
Größer scheint da im allgemeinen die Angst vor der Alters-Pigmentierung, diesen kleinen, verräterischen Flecken.

Während die Brustmuskeln zumeist schon mit "unbevorzugter" Masse umwachsen sind und sich im Extremfall femininen Formen annähern, ist in diesem Altersstadium der "Sixpack", sofern er überhaupt je einmal ausgeprägt in Erscheinung getreten ist, zumeist gänzlich unter Schichten von gutem Essen und zuviel Bier begraben.

Wahre "Sixpack-Vierziger" hingegen sind exemplarische Seltenheiten und daher relativ Wertstabil.

Ganz zu schweigen von der unangenehmen Eigenschaft des Haarwuchses, der sich mit zunehmenden Alter oft "geerdet" verlagert und auch noch wildwuchsartig vermehrt.

Auch das Gesäß beginnt in vielen Fällen bereits der Schwerkraft Tribut zu zollen.
Für den genitalen Exodus hingegen kann die Schwerkraft wiederum nichts.
Apropos... ein Mangel an Training und Aktivität des sexuellen Sinn-Inhaltes dieses Organes ("mangels Aufgabenbewältigung") neben dem Risiko aufkeimender psychischer Probleme natürlich auch generell Vital-Einbußen (und zwar für das Genital wie auch für den Besitzer).

Aber die lebensnahen Umständen, die hierfür ausschlaggebend sind und sein können, sind ein eigenes Kapitel – ach was, ein ganzes Buch (!) für sich.

Politisch-ökonomisch korrekt...
und nährt das "Hüft-Gold".
Die Beine sind wohl der am häufigsten vernachlässigte Part am Körper eines Mannes in den Mitt-Vierzigern. Zumindest bei all Denjenigen, für die sportliche Aktivität keine Option darstellt.
Hingegen zeugt die mit zunehmenden Alter wachsende psychischen Eigenschaft, Leistung länger zu ertragen, doch eigentlich vom "goldenen Zeitalter zu Fuß" (sehe die Erfolge bei Marathon- und Ironman-Athleten in der gehobenen Altersklasse).

Aber dafür ist natürlich jahrelange Vorarbeit Bedingung, und zwar bei einem pfleglichen und vernünftigen Umgang mit Körper und Gesundheit. Denn aus den Reihen der Hochleistungssportler wiederum finden sich die meisten Männer mit mitte Vierzig schon im gesundheitsbedingten Vorruhestand.

How ever, als ein echter Spiegel bezüglich des jahrelangen Umgangs und der Pflege eines Körpers erweist sich der Zustand der Füße in der Tat.
Schwielen, Hornhaut, Nagelbett und Zehen, oft ein zehnköpfiges Grusel-Kabinet.
Ein Hufschmied sagt: "Ein Pferd ist nur so gut wie seine Hufe!"
In diesem Sinne: "Hengst oder Mähre?!"

Die Bullshit-Revolte-Midlife-Parameter

Bestimmung der persönlichen Werte-Ermittlung

(Punktevergabe (1-6) von einer zertifizierten Gutachterin oder lizensierten Männer-Fachfrau bzw. eines qualifizierten Gay-Operator)
  • Verhältnis Angebot/Nachfrage gesamt
  • Regionale Herkunft
  • Serienmodell und Abweichung (Ausstattung, Farbe, Ursprungsland)
  • Baujahr / Stückzahl in Serie
  • Laufleistung, Inspektionsintervalle
  • Originalzustand bzw. erfolgte Reparaturen / Instansetzungsmaßnahmen
  • Korrosion und technischer Zustand (Mängelliste und Anzahl der irreparablen Schäden)
  • Nutzungsbestimmung / Typ (Praktisch, All-Terrain, Sportlich, Muscle)
Punkte 48-40: Good shape!
Tipp: Ausweis vernichten und neu schätzen lassen. Eine um mindestens 10 Jahre jüngere Partnerin suchen (Marktanalyse positiv!) und noch mal Vater werden oder bei der nächsten Paris-Dakar-Rallye als "Newcomer" starten.

Punkte 39-32: Gratulation, alles im Lot. Weiterhin altersgerecht Sport betreiben, die "alte Herren-Mannschaft" aufmischen und weiterhin die Grillende ohne anschließendes Rheuma-Risiko genießen. Partnerwechsel vorsichtshalber nur in Zusammenhang mit einem Viagra-Abo vollziehen. Neue Firmengründung ja, weitere Kinder nein: Infarktrisiko!
Sportwagen-geeignet, jedoch eher prädestiniert für 4x4 oder Cabriolet.

Punkte 31-24: Alarmstufe Eins! (Achtung, Baujahrbedingte Marktübersättigung).
Mehr Bewegung unabdingbar. Unbedingt damit beginnen, kreative Ideen zuzulassen.
Sparen zwecklos, ebenso das Warten auf ein staatlich gefördertes Sexual-Programm durch prostituierte Fachkräfte!
Wesentlich mehr Eigeninitiative ist gefragt, sonst droht der Dumping-Export in den nahen Osten zur Stabilisierung des heimischen Männer-Marktes.

Das Midlife-Cruising-Blog-Magazin 

Punkte 23-0: Wägen Sie bitte ab, die Hinterbliebenen-Abwrackprämie schon jetzt zu beantragen.
Ihr Verschleiß ist überdurchschnittlich fortgeschritten.
Weitere Instandsetzungsmaßnahmen scheinen den Restwert bereits jetzt schon zu übersteigen. Als Invaliditäts-Totalschaden sind Sie nicht nur unwirtschaftlich, sondern gelten aufgrund mehrfacher medizinischer Instandsetzungen und hohem Medikamentenkonsum als ökologischer Sondermüll.
Für den sexuellen Verkehr stellen Sie keine Gefahr mehr dar, aber TÜV und Abgas-Sonderuntersuchung sind beim nächsten Check nur mit Bestechung zu erwarten. Oldtimerzulassung unwahrscheinlich, H-Kennzeichen nicht erteilter. Stilllegung in Betracht ziehen.

Dienstag, 17. Januar 2017

Bleib wild, alter Mann, und setz' ein Zeichen!

... nochmal: 
Nicht dass ich mich alt fühle, weil ich die Headlines so title. 
Ich geb' nur den Slang wieder, wie die Generation z.B. meines Sohnes oder eben andere nah vor dem Millennium Geborene einen Mann ende vierzig klischeebehaftet nun mal kategorisieren... "Ha...!"

"Revolte changes to Tattoo" oder auch "Die Tinten-Revolution!"

Nach Jahren gleichgeschaltetem Alltag wachst Du eines Tages auf und denkst Dir: "Soll das Leben immer so weiter gehen? Fühlt sich irgendwie eingefahren an, Höhepunktlos."

Du stellst fest, wie schnell die Jahre vergangen sind, in denen eigentlich nicht mehr viel passiert ist. 
Urlaube, klar. Vielleicht der Eine oder andere Flirt oder Affäre...
 Oder die Kinder, die groß geworden sind, schon richtig.

Das neue Auto, na ja.
Aber wie lange ist es her, dass Du ein wirkliches Statement abgegeben hast, etwas revoltiert hast, Deinen Typ verändert hast, eine Kerbe in den glatten Lebensverlauf geschlagen hast? 

Wow, früher warst Du richtig cool, da war es Dir egal, was die Leute über Dich gedacht haben und wenn sie schockiert oder zumindest verblüfft über Dein Auftreten, Deine Erscheinung oder Deine Äußerungen waren, fandest Du das korrekt und warst stolz drauf!

Der Job, ich weiß, der hat Dich eingeebnet. 
Und auch die Verantwortung für die Family, Deine Vorbildfunktion für die Kinder, schon klar…

Aber cool wäre es schon, wieder mal Flagge zu zeigen, oder?! 
Zu zeigen, dass Du Du bist, dass Du immer noch machst was Du willst, wenn es darauf ankommt und das die Glut der Revolution immer noch in Dir lodert! 
Wieder einmal aufmucken, das tun, was man schon so lange einmal machen wollte…

Ich dachte bisweilen eigentlich, dass Frauen in dieser Phase dann zumeist den Gang zu Chantal, Mandy oder Monique antreten - sprich, sie setzen sich wagemutig und entschlossen auf den Friseurstuhl ihrer Hairstylistin und befehlen mit knapper Anweisung: "Bitte kurz, ich brauch was Neues, Verrücktes! Ab mit den alten Zöpfen, brauch wieder mehr Pep, mehr Jugend." Fehleinschätzung!

Denn der von mir ausgewählte Tattoowierer meines Vertrauens, Pablo, entgegnete mir, dass sich laut seiner Erfahrung mehr Frauen als Männer "stechen" lassen. 

An dieser Stelle also Schluss mit dem Vorurteil der "härteren und auch mutigeren Fraktion der Männer" (nur weil Sie es in der Regel nicht so mit dem Friseur haben ;0).

Auf jeden Fall, jetzt wurde es ja schon erwähnt, treten "Midlife-Criuser" dann auch schon mal des öfteren den revolutionären Gang in ein Studio für körperliches Kunst-Design an, zum Tättowierer.

Vielleicht auch nur, um endlich auch zum erlauchten Kreis der "tätowierten Wilden" zu gehören, denn noch hat das Klischee in der breiten Bevölkerung Bestand.
(Ja ich weiß,hat ja eigentlich doch schon fest Jeder... trotzdem!)

Also heißt es Tattoo-Magazine stöbern, die Art des Motives und die örtliche Positionierung am Körper heraus finden. 
Klein oder dominant? Schwarz oder in Farbe? Ein Motiv oder nur grafische Muster? Sinn? Aussage? Wirkung?

Darin liegt bereits der erste Teil der "würdevollen Veredelung", sich wieder einmal mit seinem Körper auseinander setzen zu müssen. Wo ist der Körper noch straff, wo bilden noch Muskeln einen soliden Untergrund für das Motiv und soll bzw. kann der neu ersehnte Körperschmuck auch Sexy wirken? 

Nun sind die Geschmäcker ja bekanntlich verschieden, und das ist natürlich auch gut so. Sind also die vier W's, "was, wo, wann und wie viel kostet es" geklärte und ein Termin gefunden ist der Nächste Schritt alsbald unwiederkehrbar.

Ein Zahnarzt ist schlimmer - aber wer Angst vor Nadeln hat, dem kommen vielleicht noch einmal kurzfristig Gedanken. 
Aber doch! "Man will es und so geschieht es!"

Das Motiv wird auf die Haut übertragen und mit jeder gezogenen Kontur gewöhnt man sich mehr an den "heißen Druck" und dem beständigen Surren der Pistole. 
"Lass Dir Zeit, mach nur keinen Fehler" kommt es mir über die Lippen. Pablo lacht. "Keine Angst, ich mache das ja nicht zum ersten mal!" Dann fällt mir auf, wie jung Pablo eigentlich noch wirkt. "Wie lange machst Du das denn eigentlich schon?"
Wir reden. Über Gott, Motive, das Tattoowieren und über persische Rezepte (!). 
Die Zeit vergeht und erst zum Schluss der vier stündigen Sitzung wird der Schmerz etwas unangenehmer. Aber egal, jetzt bin ich durch.
Gekennzeichnet?
Nein, verziert! 
Und mit meinem eigenen Motiv noch ein Stück unverwechselbarer geworden;0) 

Ich bin stolz auf mein Motiv, 
Pablo froh, dass er mit der Arbeit fertig ist, 
ich froh, dass ich es gemacht habe 
und er stolz auf seine Arbeit.

So gehen wir an diesem Tag in Freundschaft auseinander und wer weiß… ist ja noch viel Platz auf meiner Haut ;0)

PS: Seit dem spanne ich meinen Bauch wieder mehr an und gehe aufrechter. Das Tattoo hat also auch mein Gefühl für mich selbst aufgefrischt und ich kann sagen, ich liebe es, wenn es unter dem Ärmel heraus blitzt!

Montag, 16. Januar 2017

Die Midlife-Historie – schon im Mittelalter in der Krise!

Rückblick

Schon alles erlegt - was nun noch?
Ist die Midlife-Crisis so alt wie die Menschheit selbst? 
Das ist eine berechtigte Frage. Dieser drückende Zustand der Unzufriedenheit, das lähmende Gefühl, dass Alles um einen herum wie in einem Hamsterrad rotiert und der Drang, mit dem zu Tode gelaufenen Alltag zu brechen und zu neuen Ufern aufzubrechen, einen Neuanfang zu wagen... gab es das schon immer?
Ich kann mir nur sehr schlecht vorstellen, dass ein von Säbelzahntiger und Mammuts verfolgter Neandertaler, der sein tägliches Überleben organisieren muss, Zeit hatte, verbal über die Sinn-orientierte Zukunftsgestaltung seines Lebens zu senileren.

Auch im schrägen Mittelalter, als die Lebenserwartung für die meisten Bevölkerungsschichten bei etwas knapp über dreißig endete und Leibeigenschaft, Knechtschaft und Frontdienste das Alltagsbild prägten, war die Midlife-Crisis wohl eher eine seltene Randerscheinung. Oder begann sie da bereits kurz nach der Pubertät?

Doch in anderen hochkulturellen Phasen der Menschheitsgeschichte zeugen so manche Relikte von größenwahnsinniger Selbsteinschätzung, nämlich von jenem "Jetzt-will-ich-es-wissen-Syndrom", das die Männerwelt in Ihrer Midlife-Phase noch einmal wiederbelebt.


 zerobert haben zu müssen, hinterließen zum Beispiel bereits Jahrtausende zuvor gestandene Pharaonen die spitzen Zeugnisse Ihrer gigantischen Macht, gemeint sind die Pyramiden, dauerhaft für die Nachwelt.
Sehen wir uns doch das Beispiel aus Ägypten etwas näher an. 


Gaben den Ton an: Ägypterinnen
So ein Pharao also, der seine größten Schlachten bereits geschlagen und überlebt hat, der schon eine ganze Schaar Kinder gezeugt und seinen Thron allmählich plattgesessen hat, kommt auch früher oder später ins grübeln: "Was kann ich noch erschaffen? Welchen Platz in der Geschichte nehme ich ein, wenn ich nicht mehr unter den Lebenden sein werde?"
Ob ihm solche Gedanken nun aus Frust durch den Kopf stiegen, weil es mit seinen angesammelten Konkubinen nicht mehr so befriedigend klappt wie früher und ihre zunehmenden Beschwerden an seinem Ego zehren oder weil er sich schlichtweg begann zu langweilen, allmählich als einzig verbliebener seiner bereits dahingesiechten Jugend-Clique … 

Wie auch immer, die üblichen Fragen, die einen Jeden von uns überkommen, haben wir erst einmal unseren Zenith überschritten, bohrten auch in diesen gekrönten Häuptern.
Und dann heißt es: "Was hab ich noch zu verlieren?" und: "Jetzt heißt es Klotzen, so lange es noch geht!"
Das eigene Ableben also schon im Blickfeld, haben sich die Herrscher jener Zeit noch einmal aufgerafft und sich solch monumentale Denkmäler gesetzt, dass die "Jüngeren" vor Respekt erblassten und den "Alten" plötzlich wieder "total cool" fanden.

Da können mir die Geschichtswissenschaften erzählen, was sie wollen - aber von diesem Standpunkt aus hat, soweit ich es beurteilen kann, noch niemand diese Sachverhalte betrachtet.
Ähnliche Beispiele "Spuren der Midlife-Power" gibt es genügend. 

Im Grunde glaube ich, dass sich die Menschheit nie viel verändert hat und nun, selbst betroffen von all den verrückten, sinnlosen wie ebenso sinnvollen Gedankenstrümen zur Lebensmitte, braucht man eigentlich auch nur Eins und Eins zusammen zu zählen, um auf die herrlichsten wie auch einleuchtendsten Grundreaktionen und Ursachen historischer Gegebenheiten zu kommen.

Eroberten Frauenlos die Welt - die Römischen Garnisonen.
Nehmen wir doch zum Beispiel einmal die Geschichte Roms unter die Lupe, angefangen 250 Jahre vor der Zeitrechnung bis zu seinem Niedergang etwa 450 nach Christus.
Zuerst muss man bemerken, dass die Römer, wenn auch nicht gleich zu Anfang, ein gesundes und gut ernährtes Volk waren und das erreichte Alter der Männer wie auch der Frauen mit Hilfe ihres schnell erlangten Wohlstandes, der Sonne, des Olivenöls und allerlei Früchten und Feinkost weit den Midlife-Äquator überschritten.
Die Kaiser, die deutlich ihre Spuren in Form monumentaler Bauwerke und solide eroberter und langzeit-gefestigter Provinzen hinterließen, waren zumeist die Älteren unter ihres Gleichen. 

Aber beginnen wir mit meinen Thesen doch bei der Stunde Null Roms:
Da gab es eine Hand voll Bauern, allesamt tüchtige, gestandene Männer. Und während die Nachbarn Siesta machten, ackerten sie auf den Feldern und verstärkten ihre Palisaden. Alsbald kam die Frage nach dem "Warum" und "Wofür". Es waren kaum Frauen anwesend und als der erste unter Ihnen durch einem Infarkt plötzlich verschied, besonnen sie sich, die Freuden des Lebens nun nicht länger weiter zu verschmähen. Doch die Single-Börse war noch nicht erfunden und anhand ihres nun doch schon fortgeschrittenen Alters war die Zeit für Werbungen knapp geworden. 
Als das Testosteron in Wallung kam, plünderten sie die Nachbarn und der "Raub der Sambierinnen" ging als erste der nun folgenden "Großtaten Roms" in ihre Geschichte ein. 

Was folgte, war so klar wie noch das Wasser zu jener Zeit im Tiber. 
Nach einer Reihe bewusstseinserweiternden Exzessen und dem Abfinden der Frauen mit ihrem Schicksal folgten bald erste "Forderungen". Schönere Kleidung, wertvolle Bänder, gold- und silberner Schmuck, ein größeres Haus und ein Blumen- und Gemüsebeet.
Woher nehmen, wenn nicht stehlen. So rückte die Bande bald wieder aus, weitere Nachbarn zu plündern um schnell wieder zu Hause zu sein und wieder "zum verheißungsvollen Zug" (der erste Lovetrain der Geschichte ;0) zu kommen. Alsbald Kinder dieser Verbindungen folgten, begannen die Männer auch mal gerne weitere und länger anhaltende Expansionen zu unternehmen (wie übrigens auch schon vor ihnen die Griechen und Perser und nach ihnen die Wikinger und Vandalen!). Ehe sie sich versahen, waren die Kinder groß und der ganze Stiefel, den man heute Italien nennt, ward unterworfen.

Diese Art von Frauen, die durch diese geschickte Methodik von Butterbrot und Peitsche Ihre Männer zu immer ausschweifenderen militärischen Aktivitäten brachten, prägten im Übrigen das Zitat von "hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau". Nur ist der fundamentale Zusammenhang spätestens seit der weiblichen Entmündigung durch die Kirche im frühen Mittelalter verloren gegangen.
Bald schon stieg Rom also zur Weltmacht auf - dank seiner Frauen und ihrer Begierden-Politik. So gehörten wilde Orgien bald ebenso zum Kulturprogramm wie Theater, Musik und der gang in die Thermen. 
Und die Jungen?
Entweder wurden sie gleich in der Armee verheizt oder waren mit ihren Studien in den Universitäten und dem überschwänglichen Angebot der Metropole so lange beschäftigt, bis sie schließlich selbst zu einem "wahren Römer" in seiner "Midlife-Power" herangereift waren.
Aber: "Verderblich faul ist, was im Übermaß gesättigt ist!"

Mit der aufkommenden Lustlosigkeit, sprich: Dem "Vollrausch der Sinne bis zur Bewusstlosigkeit" folgte der unaufhaltsame Niedergang Roms. 
Andere Frauen waren nämlich auch auf den Geschmack gekommen und hatten ihrerseits ihre Männer nach Rom geschickt, ihnen was hübsches von Gucci oder Versage mit zu bringen. Tja, auch die älteren Goten waren ihren "Götinnen" untergeben und erlegen.

Sie finden das skurril? Aber ich bitte sie, die Geschichte ist voll an unendlichen Beispielen, in denen Männer aufgrund ihrer Midlife-Crisis die Welt verändert haben. 
Wann zum Beispiel noch?
Na zum Beispiel im Mittelalter. Die Kreuzzüge! Ein einziges Unterfangen Midlife-Cisis-geschädigter Ritter, Könige und Päpste. Entgegen der bisherigen Annahme, die Kurie habe mit ihrem religiösen Fanatismus die Massen aufgebracht, erweist sich als nicht richtig. Das Wahre Motiv der Kreuzritter war ein ganz einfacher, anderer Grund.
Warum, geht sehr schön aus einem Brief eines fahrenden Ritters hervor, den er an seinen Cousin in seiner alten Heimat schickte:

Meyn gut Reimund, will Dir berichten von den Gründ, die mich bewegten, ins heilige Land zu ziehen und meinem Weib und Ländereien den Rücken zu kehren.

Meyn Grund war nitt, dass mir de Kirch uffs Dach gestiege ist und immer noch mehr von den Steyern wollt habn. Vielmehr war die Gelegenheit von großer Gunst und mir ausreichend Grund – unter dem Vorwand des kirchlichen Ausrufes, vom scheinheiligen Papast Inozenz III persönlich heraufbeschworenem Kreuzzug, mich von meinem öden Daseyn hinter kalt-feuchten Mauern und dem unbarmherzig Joch meines zornigen Weibes zu entledigen.
Pilger berichteten mir schon zuvor von so viel Sunn, dass die Haut davon zu dunkeln beginnt und von Wein und Bot im Überfluss. Auch von hinreyssend Weibern, gekleidet nur mit Edelstein und luftigem Tuch, von Ländereien und Titel und Glück im Übermaß.
Natürlich taten sie auch Kund von den Gefahren und den Schlachten. Aber es sey gesagt...
Ich bin es Leid immer nur den Rost von meyner Kling zu wetzen. Und bei meyn letztem, guten Handgemeng war Ludmilla, mein Weib, noch nit von mir bestiegen, so lang ist's schon her.
Der Tod ist dort im Morgenland bei lebendiger Vorfreud besser abzuwarten als bei Rheuma und schleichendem Zahnausfall hier in heymisch feuchten Mauern.
Auch wars natürlich Gelegenheit für mich, endlich was zu sehen vom anderen End der Welt und auch wieder einmal kräftig über die Sträng zu schlagen - mit Wein, Weybern und den Fäusten, nach was es einen wahren Kerl, roh aus Eichenholz geschnitzt, wie ich es nun mal bin, eben gründlich dürstet.
So mußt ich handeln, weil auch meyn bestes Ross nit mehr das jüngste ist und der Weg ins ferne Land fast ein Jahr auch dauern sollt.
So reihte ich mich, – und dies ist gänzlich noch von Spott verhöhnt, vom eygen Weibe und den Mägden auch noch bejubelt, – eyn mit eyner Fahne und eynem Kreuz darauf – was mich und mein Ross zwar wahrlich schmückte, – aber ich diesen Mummenschanz doch alsbald wieder abstreifte.


Eyn paar Weggefährten und ich nähten unser eyigen Kreuz in unser eygen Farb und stellten dazu eyigen, für alle gleichermaßen zu beachtend Regeln auf.
Und bei der Sach dienlich aller geheuchlter Heiligkeit... sie ist nur Mittel zum Zweck und geht mir selbst grad nur am Arsch vorbey.
So bestell Ludmilla Grüsse und das es schon noch eyn paar Jahre dauern wird, so Gott will, daß es mir hier gefällt.
So gehab Dich wohl und wache, wo der nächste Kreuzzug an Dir vorüber zieht... Du findest mich in Edessa,


Vorbei sind die Tag Ludmillas ständigem Genörgel von meynem schlechten Umgang mit den Niederen, den Leibeigenen, der angeblichen Unordnung in meyner Rüstkammer, – meyner, so behauptet sie, rohen Tischmanier! Als ob sie sich dran stören könnt, wenn ich an der Tafel anderem End furze, auf dass es dem Deyfel noch in der Unterwelt verweht.

In friedvoll Ehr, Gustavus...