Aber wann, wenn nicht jetzt?
Also, Flüge gebucht, Rucksack gepackt und ab nach Espania, Madrid, León.
Von da aus geht es dann 320 Kilometer westwärts nach Santiago de Compostela.
Heute Abend geht der Flieger. Morgen, 18. März 2017 um 10 Uhr Vormittags werde ich in der Kathedrale von León stehen und die Wanderung beginnen ;0) Ich bin sehr gespannt!
Ein Tagebuch:
Quer durch - bin gespannt, was mich erwartet!!! |
Der lange Weg
Tag 1, Samstag, 18. März, Start in LeónHospital de Orbigo |
Wanderpiste nach Radanal |
Start 6 Uhr bei Mondschein + Schotterpisten über Hügel, Wäldchen, Hochebenen nach Astorga + Stempel in Kathedrale + ich gelbe altem Pilger mit Geld aus, mir ein Rennradfahrer mit Sonnencreme + Sonne immer von links (klar ;0), gerade Wege durch heiße Hochlandschaft, Schneegipfel immer noch vor mir + über "Rabanal" in die Berge + Höhenmeter + komme am "Cruz Fern" vorbei + laufe wieder Bergab bis zur Einsiedelei "Manjarin", einem skurrilen Aussteiger-Templer + 48km
Tag 3, Montag, 20. März, Start von Manjarin
Start 7:30 + 15km Bergab, viel Teerstraße + Frühstück in Molinaseca + Super Sonne, schöne Landschaft + viel Teer, Verbindungsetappen zwischen Ortschaften + zum Abend hin schöner Schotterweg, kurvig, hügelig + zunehmend windiger, kühler + erreiche super Herberge in "Villa Franca" + knapp 50km
Internationale Communitys ;0) |
Start 8:00, Nieselregen, sehr Hüglig, sehr alte Hohlwege, sehr alte Bäume + 2 Pässe, anstrengend + kühl, neblig, windig + nach 2. Pass lange an Teerstraße bergab, die letzten 8km über schöne Schotterwege + Sonne angenehm + nach 11h Ankunft in "Trecastel" + Super Herberge (!!!), super Essen + über 50km
Tag 5, Mittwoch, 22. März, Start in Trecastel
Windiger Bergpass |
Tag 6, Donnerstag, 23. März, Start in Portomarin
Start 8:15 + Regen, dann Schnee + Bergauf zu römischer Ausgrabung auf Hügel + Schneegestöber, nasse Wege, nasse Schuhe + 1h Aufenthalt in Dorf-Bar vor Schwedenofen mit 3 Cafe's + abwechselnd Schnee / Nieselregen + Erreiche "Melde" + 41km
Tag 7, Freitag, 24. März, Start in Melde
Anfang des Schneegestöbers |
Geschaft, Einzug mit Israel in Santjago di Compostela |
Ausschlafen, Frühstücken, Altstadt erkunden + 12:00 Messe im der Kathedrale mit Weihrauchkugel (!) + in Cafés relaxen, Souvenirs shoppen, Phototour + gut essen, gut schlafen
Tag 9, Sonntag, 26. März, Santiago di Compostela
Relaxen, Museum, nochmals Messe, 15 Uhr zum Flughafen - Heimflug
Resümee
Die ersten 50 km waren nicht soooo spannend, aber in der Summe der Eindrücke, der Distanz und dem Wechsel der örtlichen Gegebenheiten und Beschaffenheit eine beeindruckende und interessante Wanderung. Sonne, Wind, Regen, Schnee, flache Ebene, hügelige Wäldchen, Bergpfade und Pässe - alles dabei.
Tagsüber war ich zumeist vollkommen alleine, da zu dieser Jahreszeit insgesamt noch nicht viele Pilger unterwegs sind.
Die Bevölkerung ist außerordentlich freundlich und den Pilgern wohl gesinnt, feuern an und wünschen stets "buhen Camino" ;0)
Interessant ist das weite Feld der Internationalität. Bunt gemischtes Zusammentreffen vonKoreaner, Australier, Skandinavier, aus dem Balkan, den USA und Kanada und natürlich Italiener, Spanier und Deutsche (Deutschsprachige) Nationen.
Die Altstadt von Compostela ist schön, klein und in einem Tag gut zu besuchen, inklusive den Museen. Die Kathedrale ist derzeit im "Renovierungs-Mantel", die Messen sind sehr schön und auch gut (international) besucht. Das schwingen der Weihrauchkugel ist ein beeindruckendes Ritual - und es riecht zu dem sehr gut ;0)
Angekommen... ;0) |
Ich bin sehr stolz auf die gegangene Strecke und froh, den Camino zumindest die letzten 320 Kilometer nun einmal selbst erlebt zu habe
Der Abschnitt von Frankreich über die Pyrenäen bis Pamplona muss außerordentlich schön sein und die letzten 150km auf dem Camino Française ja nun ebenfalls.
Der Camino primitivo, die nördliche Küstenvariante, landschaftlich sehr schön - aber auch sehr anstrengend (Höhenmeter).
Der Camino von Süden, entlang der portugiesischen Grenze soll auch sehr, sehr schön sein.
Also, in diesem Sinne,
"Buen Camino!"
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